Suchergebnis für: schlabu

Ostsee 2019

Wie im letzten Jahr startete der Ostsee-Trip für Ritch, Tim, Clara, Lucas, Melissa, Niklas, Muggel und Ina am 20. Juli um 4 Uhr morgens, diesmal aber für zwei Wochen. Mit drei 420ern und dem 49er ging es los Richtung Flensburger Förde. Zuerst noch ziemlich müde, wurde die Stimmung dann immer besser, sodass wir auch den längeren Stau kurz vorm Ziel gut überstanden haben. Nach 11 Stunden haben wir das Ziel erreicht und Ina konnte sich endlich von unseren Schwärmereien überzeugen, doch viel Zeit zum Haus und Meer bestaunen blieb nicht. Ritch, Niklas und Ina kümmerten sich um den Einkauf, während der Rest die Boote am Badestrand zu Wasser ließ und an „unseren“ Strand segelte.Um sich von dem anstrengenden Tag zu erholen, wurde gleich am ersten Abend der Whirlpool benutzt.

Am nächsten Tag haben sich alle schon aufs Segeln gefreut. Bei einer Windstärke 3-4 konnten wir uns wieder „einsegeln“ und waren sofort so begeistert wie beim letzten Mal. Im Laufe des Tages haben wir auch unser Volleyballfeld – traditionell aus Leinen, Absperrband und Heringen, – aufgebaut und die ersten Runden gespielt.

Montag war dann unsere Gruppe auch vollzählig. Marcel war bereits Sonntag Abend gekommen, Hanna wurde von Ritch, Niklas, Tim und Lucas aus Flensburg abgeholt.

Die erste Woche hatten wir immer Sonnenschein und meist guten Wind, sodass wir jeden Tag auf dem Wasser waren. Die restliche Zeit standen spazieren, quatschen, Volleyball und andere Spiele auf dem Programm. Auch die Sauna und der Whirlpool waren nochmal in Benutzung.

Freitag war recht wenig Wind und wir sind an Land geblieben, um unsere Kräfte für Samstag zu sparen. Am Nachmittag sind wir alle zusammen nach Flensburg gefahren, haben uns die Stadt ein wenig angeschaut und waren dann gemeinsam Essen. Clara, Ina, Tim, Muggel, Lucas und Marcel haben dann noch das Nachtleben von Flensburg unsicher gemacht.

Nach einem gutem Frühstück waren dann alle wieder einigermaßen fit um sich bei einer Windstärke 6-7 in die Wellen der Ostsee zu stürzen. Dank der windgeschützten Bucht, in der die Boote liegen, konnte aber in aller Ruhe aufgebaut werden. Die ersten Teams fuhren aufs Wasser und wollten gar nicht mehr zurück an Land. Nach drei Stunden lassen dann aber langsam die Kräfte nach. Also alle an Land, zusammen etwas essen und sich stärken und nach einer kleinen Verschnaufpause nochmal mit anderen Teamzusammensetzungen aufs Wasser. An diesem Abend waren wir alle entsprechend müde und vor allem verdammt froh, dass wir nicht zurück fahren mussten, sondern noch eine weitere Woche vor uns haben.

Die neue Woche startete mit einem ausgiebigen Eierkuchenfrühstück, der Wind hielt sich zunächst leider in Grenzen. Und das sollte leider auch so bleiben, zwar hatten wir noch Wind, der ist aber nicht über 3 Beaufort hinausgekommen. Dennoch sind jeden Tag einige Segeln gewesen. Der Wind war ideal für den 49er und die meisten haben die Chance genutzt und sind eine Runde mit Clara oder Lucas gefahren.

In dieser Woche wollten wir auch alle gemeinsam mit den Booten nach Dänemark fahren, leider hat uns da das schlechter werdende Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es gab immer mal wieder kleinere Gewitter und Regenschauer. Trotzdem haben wir die Zeit voll ausgekostet. Zahlreiche Volleyball-Spiele standen auf dem Programm, genauso wie fast täglich etliche Runden Rommee. Aber auch Mario Party, Carcassonne, Jenga, Activity und ein Filmabend im Freien waren wieder tolle Erlebnisse. Natürlich durfte auch ein kleines Lagerfeuer wieder nicht fehlen, genauso wenig wie unsere „Bankgespräche“ bis tief in die Nacht. Ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Tradition sind auch unsere ständig anhaltenden Wasserschlachten. Doch dieses Mal war nicht nur Muggel mit einer großen Wasserspritzpistole ausgestattet und so war die Gefahr zwischen die Wasserfronten zu geraten allgegenwärtig.

Doch auch diese zwei Wochen waren schneller vorbei als man denken kann. Freitag hieß es dann wieder Boote abbauen, verladen und aufräumen. Doch da alle mit angepackt haben, war auch das nach ein paar Stunden erledigt. Am Nachmittag stand dann noch ein besonderes Ereignis an: es wurde geheiratet! Kapitän Lucas führte die Trauung von Clara und Melissa durch. Zuvor wurden Ehearmbänder und eine Kapitänsmütze gebastelt, eine Rede geschrieben und nach passenden Outfits gesucht(gar nicht so einfach, wenn schon gepackt wurde). Aber auch die Trauzeugen Ina und Ritch, Kamerafrau Hanna, Ringträger Muggel und Blumenmädchen Tim durften nicht fehlen.

Samstag früh hieß es dann Abschied nehmen. Gegen 7 Uhr sind wir Richtung Heimat aufgebrochen und haben die Boote am späten Nachmittag wieder an den heimischen Gewässern an der Schlabu abgeladen.

Im Großen und Ganzen hatten wir zwei tolle Wochen ohne Verletzungen oder schlimmeren Materialschäden. Außerdem lief auch dieses Jahr wieder alles reibungslos. Und das soll bei unserem chaotischen Haufen schon was bedeuten. Wir sind uns wieder einig: das soll wiederholt werden.

Das Haus ist schon gebucht.

 

vielen Dank an Melissa

4. Eythra Cup am Zwenkauer See

Bevor ich mit meinem Bericht anfange, möchte ich noch schnell dem Stephan Danke sagen, da er mir wieder die gute alte Joy zum Ritt über die Wellen am Zwenkauer See überlassen hat. Die Joy und ich sind zwar immer noch keine Freunde, aber ich glaube wir respektieren uns langsam gegenseitig.

Eythra Cup – ein Bericht über Fehler, Lehren, Erkenntnisse und natürlich viel Spaß.

Eythra war ein Dorf, das der Braunkohle weichen musste und über dessen ehemaligen Standort, so ziemlich mittig des Zwenkauer See, wurde zum 4. Mal der Cup als Yardstick-Regatta ausgesegelt. Wie schon zum Z1 Cup erhielten wir wieder einen kleinen Hilferuf von Tom, der gerne eine starke Laserflotte auf dem See sehen wollte. Da wir sowieso immer sonntags trainieren, haben wir einfach unser Training an den Zwenkauer See verlegt. Wie immer eine logistische Meisterleistung von unserer Seite. Bei einer Anhängerkupplung und vier Booten ist improvisieren angesagt, also 3 auf den guten alten Opti-Anhänger und einer aufs Dach. So konnte unsere Reise beginnen.

Morgens halb zehn in Deutschland … kamen wir bei 28 Grad (Tendenz steigend) in Zwenkau an und machten uns sogleich an die Anmeldung. Da eigentlich nur 2 Yardstickgruppen ausgeschrieben waren, aber das Feld jetzt bei Jollen auf 30 Boote gewachsen ist, haben die Zwenkauer mal schnell improvisiert. Wie sich schnell herausstellte, würde es keine reine Laser Radial Yardstickgruppe geben, sondern eine Yardstickgruppe mit Laser Radial, Laser 2, Ixylon und Contender sowie eine 2. Yardstickgruppe für den Rest der Jollen. Natürlich gab es dann noch die dritte Gruppe mit den Hochseedampfern, aber das nur am Rande. Oder nein, ich glaube, ich hatte später noch ein Rendezvous mit einer Varianta.
Pünktlich 10 Uhr begann die Steuerleutebesprechung mit einem Fotoshooting vor den Booten, also alles wieder zurück zum Parkplatz, Aufstellung und Foto sowie einer kleinen Ansprache. Danach schnell wieder zurück unters Zelt, da wir schon über die 30 Grade Marke gekommen sind. Kurze Einweisung und ein Handzettel mit Kursskizze und da war es auch schon vorbei. Leider auch die Zeit, ein Starten der ersten Wettfahrt um 11 Uhr war nicht zu erreichen, da die Boote nicht mal aufgebaut waren und umziehen muss ja auch noch sein. Alles kein Problem, da wir nicht die einzigen waren, verschob sich der Start nach hinten.
Nach dem Boote aufbauen, Umziehen und, wichtig, Eincremen, ging es zur Sliprampe und rauf aufs Wasser. Hier konnte ich meinen ersten Teilerfolg für den Tag verbuchen, obwohl kein Slip- und Einstiegshilfepersonal gestellt wurde, das stand nämlich hinter mir und segelte auch mit, habe ich es doch wirklich geschafft den Slipwagen wieder hochzufahren. Dann auch noch beim Wiederkommen die gute Joy vertäut wiederzufinden war schon mal gut. Jetzt konnte ich mich der ersten Herausforderung stellen: „lauf aus dem Hafen aus ohne irgendwo dagegen zu segeln“. Dieses Meisterstück der Segelkunst ist mir sofort und ohne zusätzliche Wenden oder was auch immer gelungen. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt eine Hand freigehabt, hätte ich mir selber auf die Schulter geschlagen.
Leider kommt wie so oft nach einem Erfolg der Dämpfer. Ich würde gern kurz den Herr Konfuzius zitieren: „machst du Stöpsel in Boot, dann du bekommst nichts nasse Füße“. Da sitze ich nun ich armer Boy, in der halb gesunkenen Joy (Kleiner Reim von mir). Ja hilft ja alles nichts, entweder mehr Fahrt aufnehmen um das Wasser wieder rauszubekommen oder erstmal Stöpsel rein und etwas schöpfen. Ich habe mich für Variante zwei entschieden, da schneller segeln irgendwie nicht ging.
Nachdem ich zum restlichen Regattafeld wieder Anschluss gefunden hatte, plauschten wir noch etwas und ich konnte mir eine geniale Taktik zu Recht legen. Pünktlich zum Ankündigungssignal der ersten Wettfahrt segelte ich mich frei und legte mich hinter dem Startboot in Lauerstellung. Der Plan und meine Taktik sind leider nicht aufgegangen. Laut meiner Bahnskizze war die Startlinie links vom Boot eingezeichnet und wenn ich gleich am Startboot um die Ecke schieße, dann bin ich vorn. Nun, ich denke, es war eine groß angelegte Intrige zwischen Tom und dem ausrichtendem Verein geplant wurden, um mich vom Sieg abzuhalten.

Hier der Beweis für die Intrige gegen mich.

Plötzlich war die Startlinie auf der rechten Seite vom Startboot und ich war sozusagen am völlig falschen Ende der Startlinie. Im Nachhinein erklärt sich natürlich auch warum die anderen Starter sich alle an der „neuen“ Startboje rumtrieben. OK, sowas soll aber ja einen Seemann nicht erschüttern, Segel dicht und los. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass die versprochenen 11–15 Kn Wind zumindest nicht bei mir waren? Also trieb ich mit voller Kraft in Richtung Luvboje. Jetzt möge sich der geneigte Leser vorstellen bei einem Start vom Startboot in Richtung Luvboje führt der Weg erstens über die Startlinie und zweitens in Richtung Startboje. Bei einer gefühlten Länge der Startlinie von 100 Metern braucht das natürlich seine Zeit. Leider wurde mir diese Zeit nicht gegeben, denn für die nächste Gruppe stand der Start bevor. Ich war sozusagen beim Start der nächsten Gruppe zwar schon hinter der Startlinie und grob an der Startboje aber irgendwie im Weg. Das machte mir auch ein bekanntes Trainerpaar in Ihrem 420’er sofort mit den Worten „verschwinde Bodo“ klar. (hier sollte jetzt ein zwinkernder Smiley sein. Ich möchte auch nochmal auf die Intrige verweisen. Ich bin nicht schuld gewesen. Hätte mal einer mit dem armen Bodo geredet, dann hätte ich mir ja eine völlig andere Taktik zu Recht gelegt und hätte mit dem Tom um Platz eins gekämpft.) Ist ja auch alles kein Problem und Spaß muss auch sein.
Da ich nun schon im zweiten Feld steckte, waren die anderen Laser weit, weit weg und ich malte mir keine großen Chancen mehr für diese Wettfahrt aus. Aber einmal angefangen wird bis zum bitteren Ende durchgezogen. Also dann mal den Kurs absegeln. Das gelang mir auch durchaus gut, bis kurz vor der Ziellinie. Sagen wir mal so, bei einer Wende taucht man unter dem Segel durch und setzt sich auf die andere Seite, sagt zumindest die Theorie. Dumm ist nur, wenn man unter dem Segel durch ist, die Pinnenverlängerung übergeben will und am rüber schwenkenden Baum mit der Pinnenverlängerung hängen bleibt. Wer baut da auch einen 1,20 Meter Stock an die Pinne? Das muss doch mal jemand getestet haben, Mann, Mann, Mann. Egal, es kam, wie es musste, die gute alte Joy legte sich mit dem Segel auf das Wasser und ich ging das erste Mal baden. Was bei fast 40 °C und angenehmen Wassertemperaturen natürlich erfrischen war. Ich hätte zwar noch ein wenig planschen können, aber bei Yardstick geht es um Zeit, also schnell aufrichten und ab durchs Ziel. Laut meiner Skizze war das auch die richtige Ziellinie aber irgendwie dann doch nicht, aber zumindest wurden dann beide Linien gezählt. Somit war die erste Wettfahrt des Tages beendet und ich stellte meine Taktik auf die neue Startlinie um, die dann doch aber wieder die Alte war.
Ich segelte mich wieder frei und wollte das Feld von hinten aufrollen. Laut meiner Theorie und meiner Berechnung, sollte ich bei Sekunde 0 die Startlinie überqueren, wenn mich nicht Leo mit seiner Sunhorse in den Windschatten genommen hätte. (Ihr merkt, ich bin nie Schuld, die Anderen sind es, immer die Anderen) Wir haben dann noch etwas gesnackt und geklönt aber leider musste ich weiter zur Startlinie. Dieses Mal habe ich sogar den Anschluss an mein Starterfeld gehalten, zumindest am Anfang. Auf dem Weg zur Raumboje fiel mir auf das einige das Segel Steuerbord und andere Backbord (links oder rechts) hatten. Lerne von Deinen Feinden oder aber wie mein alter Meister immer sagte „klauen kannst Du, aber nur mit den Augen“. Also was ist besser? Damit kommen wir zur zweiten Lehre des Tages, wenn Du das Segel (zumindest bei diesem Kurs und diesem Fall) auf der Backbordseite hast, musst Du hinter der Raumboje eine Halse fahren, was bedingt das Segel komplett rüber zu holen. Wenn es aber schon auf der Steuerbordseite ist, brauchst Du nur dichtholen und anluven. Wenn man natürlich schon mitten im Raumschotkurs ist, wird es schwierig das Segel mal schnell auf die andere Seite zu bringen, da das Segel ja sozusagen 180 Grad gedreht werden müsste. Ich habe es auf dieser Runde lieber seinlassen und mir diesem genialen Plan für die zweite Runde gemerkt. Was ich natürlich nicht bedacht habe: das die Wende dann schon an der Luvboje passieren muss. Segeln ist aber auch komplex. Aber in meiner zweiten Runde habe ich die theoretisch abgeschauten Feinheiten angewendet und es funktionierte sehr gut. Nach umrunden der Raumboje war ich so gut wie dran am restlichen Regattafeld, also sagen wir 150–200 Meter, also wirklich fast dran. Weiter oben hätte ich ja schon die Varianta erwähnt, die da unter vollen Segel und allem Tuch was so ein Boot hat, angerauscht kam. Wenn Du auf einem Laser sitzt und so was Großes ankommst, machst Du einfach Platz. Also Zack ein zwei drei Wenden machen und weg. Leider passierte mir dabei der dritte Fehler des Tages, ich kippte rückwärts ins Wasser und Joy legte Ihr Segel wie ein wärmendes Tuch über mich. Waren jetzt die 14–15 Kn in einer Hammerböe da, hat die mich voll umgehauen? Ha erwischt, hätte ich jetzt einfach weitergeschrieben, hätte es vermutlich nicht mal einer gemerkt. Lösen wir mal auf. Also erst ins Wasser und dann Segel drauf klingt doch sehr nach einer Luvkenterung und richtig, war auch eine. Tatsache ist, wenn Du auf die andere Seite des Bootes wechselst, aber das Boot noch nicht durch den Wind ist, dann kippt das Boot in auf die falsche Seite. Wenn dann noch schweren Knochen (ja ich bin nicht dick, ich habe schwere Knochen) zusätzlich auf der falschen Seite drücken und das Segel noch nicht rum ist, dann macht es plumps. Aber viel schlimmer ist dann, wenn der Sieger der Wettfahrt lächelnd an einem vorbei segelt. Also schnell wieder rein ins Boot und weiter. Dabei fällt mir gerade ein, ich werde immer besser im rein klettern und weitersegeln, hab ich ja nun auch oft genug geübt. Auch diese Wettfahrt beendete ich als Sieger der Herzen und da es leider schon nach 13 Uhr war, wurde keine weitere Wettfahrt gestartet. Somit waren die sportlichen Wettkämpfe für diesen Tag erledigt und ich brachte die Joy wieder in den sicheren Hafen. Da zwischen Wettfahrtende und Siegerehrung genug Zeit war, verpackten wir in aller Ruhe wieder unsere Boote und meine Lieblingskuchenbäckerin kam auch noch dazu.
Liebe Heike, sorry das ich nicht gekostet habe, auch wenn Du immer für mich solchen leckeren Kuchen backst. Mir war nach dem warmen Ginger-Ale und dem kalten Kinderbier doch kurzzeitig etwas komisch im Bauch. Nach dem Verpacken hatten wir noch genug Zeit um am Wettfahrt- und Versorgungszelt 2–3 Flaschen gekühltes Wasser zu trinken und das eine oder andere vom leckeren Buffet zu naschen. Leider stürzte die viel gepriesene Software zwischendurch auch noch ab und die Siegerehrung verschob sich weiter nach hinten. So wurden die Ergebnisse nach guter alter Art mit der Hand ausgerechnet oder war’s Excel, egal. Blieb noch Zeit für weitere Gespräche mit den anderen Seglern. Dann kam endlich die Siegerehrung und als der letzte Platz aufgerufen wurde, wollte ich schon nach vorn stürzen, aber ich bin es gar nicht gewesen. Ich, der Bodo ist nicht letzter? Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Das kleine Mädel, ich glaube die Alexa, tat mir sehr leid. Ich kenne das ganz genau, immer als erstes aufgerufen zu werden und trotzdem nichts zu bekommen. Das zieht einen ganz schön runter.

Daher verspreche ich Euch, beim Schlabu-Cup bekommt der Letzte ab sofort immer einen extra Trostpreis!

Da ich nun das erste Mal nicht Letzter gewesen bin, war eigentlich der Tag gerettet, alle meine Träume und Wünsche haben sich erfüllt. Ich bin ein Sieger! Die Krone gab es dann noch obenauf, ich war noch nicht mal Vorletzter, nein, der Dritte von Hinten, das ist wirklich mein Tag gewesen. Der Rest ist kurz erzählt, es kamen dann noch einige zwischen dem Sieger und mir, so um die 25, aber das spielte keine Rolle mehr. Als Sieger und Gewinner des diesjährigen Eythra Cups beglückwünsche ich den Tom. Auch wenn er nur durch diese Intrige gewonnen hat, aber ich bin ja ein fairer Verlierer.

Somit war die Veranstaltung beendet und wir traten den Heimweg an, denn trotz später Stunde mussten die Boote wieder abgeladen und der Anhänger noch weggeschafft werden.

Ich möchte mich beim 1.YCZ recht herzlich für die Gastfreundschaft bedanken, es war ein sehr schöner Tag und mir hat es echt viel Spaß gemacht. Wenn es klappt komme ich oder wir nächstes Jahr wieder, dann vielleicht mit dem angedrohten Kutter.

Vielen Dank Bodo

Kleiner Nachtrag vom Mittwoch:
Heute sind die offiziellen Ergebnisse veröffentlicht wurden. Hm, was soll ich sagen, die Software taugt nichts. Warum bin ich jetzt wieder auf dem letzten Platz? Ich denke da ist ein totaler Fehler im System.
Aber ich bleibe dabei, der Trostpreis ist ausgelobt.

Und Danke 1.YCZ, Ihr habt mich wenigsten zwei Tage glauben lassen, dass ich ein Gewinner bin. Somit muss ich ja nächstes Jahr vorbeikommen um Euch das zu zeigen (auch hier wieder der grinsende Smiley).
Wir sehen uns an der Schlabu zum Schlabu-Cup.

Nachtrag zum Nachtrag:

Wie Ihr sehen könnt, haben wir leider keine Bilder und ich musste ein wenig tricksen, wenn jemand uns noch 2-3-4 Stück zukommen lassen kann, würden wir uns sehr freuen.

Trainingslager Gardasee

Saisoneröffnung im Land der Kinderträume von leckerem Eis, Pizza und Spaghetti 😉

 

Das Segeljahr begann für dreizehn Opti A – und Opti B – Segler aus Sachsen und Sachsen Anhalt am Nordufer des Gardasees. Ekkehard Graf organisierte dort für den Partwitzer Segelverein ein Trainingslager. Aus Sachsen nahmen Kinder aus dem Vogtland von den Talsperren  Pöhl und Pirk, vom Geierswalder See, natürlich aus Partwitz und aus Leipzig teil. Aus Leipzig fuhren Philipp, der Gewinner vom letzten Schlabu Cup, und Herman in den Süden.

Der Gardasee ist für solche Trainingslager interessant, weil es dort um diese Jahreszeit schon relativ warm ist und wegen der dort sehr regelmäßigen Winde, die durch die Düsenwirkung der Berge zustande kommen. Scheint die Sonne, bilden sich thermische Winde, die für Segler und Surfer quasi perfekte Segelbedingungen schaffen. Hinzu kommt, dass im nördlichen Teil des Gardasees nur Trainer-Motorboote fahren dürfen.

In den ersten Tagen des Trainingslagers fand dort auf der anderen Seite des Ufers das “37° Lake Garda Meeting Optimist Class” statt, bei dem sich mehr als tausend Optisegler aus der ganzen Welt trafen und diesen Teil des Sees mit ihren weißen Segeln färbten.

 

Für die Sportler begann der Tag um 7:15 mit Frühsport. Um 9 Uhr ging es im Hafen von Torbole raus auf ‘s Wasser. Geübt wurden Wenden, Halsen, Starts usw. Zum Mittag kamen die Kinder an Land. Nach den Mittagessen ging es wieder raus auf Wasser. Dann wurden meist Trainingswettfahrten gestartet, bei denen Herman als jüngster Teilnehmer sich zum Schluss einen 8. Platz ersegelte.

 

Tagesüber blieb immer ein Elternpaar im Hafen um den Landdienst  zu übernehmen, falls mal ein Kind früher vom Wasser kommt – um ihm zu helfen und die Eltern zu informieren. Außerdem war immer jemand da, der beim Slippen der Boote ins Wasser und wieder an  Land half. Die anderen Eltern hatten so etwas mehr  Zeit für kleine Ausflüge am Nordufer.

 

Abends war dann Freizeit. Eis-, Pizza- und Spaghettiessen war dann dran. Und so ist eine schöne Woche viel zu schnell vergangen …

 

Vielen Dank für den Bericht von Herman und Steffen

Ostsee 2018

4 Uhr morgens.

Am 28. Juli ging es für Ritch, Tim, Clara, Lucas, Melissa und Niklas – mehr oder weniger müde – mit zwei 420ern und dem 49er auf den langersehnten Trip Richtung Flensburger Förde. Nach 10 Stunden Fahrt und einem Stau haben wir endlich unser Ziel erreicht. Zuerst wurde der Strand begutachtet und eine Stelle für die Boote gesucht. Anschließend haben wir die Autos erst einmal ausgeladen. Während Ritch und Niklas sich um den Einkauf gekümmert haben, hat der Rest die Boote startklar gemacht.

Da „unser“ Strand nur über eine Treppe zu erreichen war, haben wir die Boote ein Stück weiter an einem Badestrand zu Wasser gelassen. Dann konnte die erste kleine Runde über die Ostsee gedreht werden. Wir haben die Boote zu unserem Strand gesegelt, dort auf dem Slipwagen festgemacht und dann konnten wir auch endlich das Haus „besetzen“. Und das war wirklich super.
Den Sonntag haben wir gemütlich beim Frühstück starten lassen. Danach ging es für alle das erste Mal zusammen auf’s Wasser, richtig guter Wind war aber erst für den Abend angesagt. Ab 19 Uhr sind Ritch, Niklas Clara und Melissa bei 5-7 Beaufort, dementsprechend auch ordentlich Wellen, mit den 420ern aufs Wasser. Lucas hat mit Segelneuling Tim einige Trockenübungen fürs Trapez an Land gemacht, dann haben wir gewechselt und für Tim begann ein Crashkurs im Wellen bezwingen. Nach Sonnenuntergang sind alle wieder wohlbehalten an Land angekommen.
Am nächsten Tag war nur für den Vormittag etwas Wind angesagt,also ging es für ein paar Stunden aufs Wasser, nachmittags haben wir dann gemeinsam an Land Spiele gespielt.


Am Dienstag hatten wir leider nur etwa 3 Beaufort. Nach dem Frühstück wollten wir so schnell wie möglich gemeinsam auf’s Wasser. Allerdings ohne Niklas – der hat noch geschlafen. Später stellte sich heraus, dass das unser Glück war…
Um nicht unterbesetzt zu sein haben wir kurzfristig einen unserer Nachbarn mitgenommen, da wir schon die Tage davor durch Unterhaltungen wussten, dass er gerne Mal mitfahren wollte. Als nach einigen Stunden die 420er-Besatzungen zurück an Land gekommen sind, war der 49er noch nicht da und auch von Niklas fehlte jede Spur. Wie sich herausstellte, gab es am 49er einen Schaden, so konnten Lucas und Clara nicht mehr wenden und die dänische Küste war die letzte Rettung. Dort mussten sie sich ein Handy leihen und haben es schließlich geschafft, über Silvio und Bodo Langschläfer Niklas zu erreichen. Der hat sich sofort den Werkzeugkoffer geschnappt und ist eineinhalb Stunden mit dem Auto nach Dänemark gefahren, um unsere Schiffbrüchigen zu retten. Glücklicherweise konnte der Schaden nach einiger Zeit repariert, und die Rückfahrt in die heimischen Gewässer gestartet werden. Am Abend sind dann auch Carli und Muggel angekommen, mit denen unsere Gruppe komplett war. Die von Muggel mitgebrachte Wasserspritzpistole eröffnete eine mehrtägige Wasserschlacht.

Die kommenden Tage hielt sich der Wind leider in Grenzen, einen Tag waren wir sogar nicht auf dem Wasser. Zum Zeitvertreib haben wir kurzfristig auf der Wiese hinterm Haus ein Volleyballfeld aus Absperrband und Segelschnüren gebaut. Trotz unserem nicht gerade unparteiischen und eher wahllos handelnden Schiedsrichter Muggel haben wir zahlreiche Spiele absolviert. Die windfreie Zeit haben wir uns außerdem bei Kartenspiel und Burgenbau (Carcasonne) vertrieben. Auch der Badewannen-Whirlpool wurde mit Vergnügen ausprobiert.
Am Donnerstag haben wir dann unseren letzten richtigen gemeinsamen Abend beim Lagerfeuer am Strand genossen.

Freitagabend hieß es dann schon wieder packen. Mit den Booten sind wir zurück zum Badestrand gesegelt, wo wir sie wieder abgebaut und verladen haben. Das Haus haben wir ordentlich aufgeräumt und die Autos gepackt.
Am Samstag ging es dann nach einem kleinen Frühstück zurück – ohne Stau und nach etwa 9 Stunden haben wir die Schlabu wieder erreicht.
Nach dieser tollen Woche sind wir uns alle einig, dass das wiederholt werden muss!

Das Haus ist schon gebucht.

Danke für den schönen Beitrag an die Verfasser.

Ein schwarzer Sonntag

Heute war leider ein schwarzer Sonntag. Der Wind, den man sonst immer herbeisehnt, um Spass beim Segeln zu haben, war viel zu stark und hat einen ganz schönen Schaden angerichtet. Es war ja viel Wind angesagt, aber das es so schlimm werden würde, hat wohl niemand gedacht.

Nachdem am Vorabend noch viele gemeinsam ein vorgezogenes Halloween gefeiert hatten, kam heute morgen um 6:40 (!) die ersten schlimmen Fotos: Boote die auf der Seite liegen und eine zerrisse Fock. Okay, die Fock ist blöd, aber die Boote waren mit Absicht schon am Vorabend aus dem Wasser geholt worden und auf der Seite am Ufer abgelegt worden. Naja und alle anderen Boote kann man ja jetzt noch mal richtig festzurren. Damit wäre alles gut gewesen. Leider lauerte das Unglück aber an einer ganz anderen Stelle. Das Dach unserer Vereinshütte mit der Umkleide, den Optis und den Segeln machte sich selbstständig und wurde wie eine Sardinienbüchse aufgerollt und ein paar Meter weiter abgelegt.

Was für ein Schrecken am frühen Morgen! Statt Frühstück und Kaffee ging es schnell an die SchlaBu, um das Unglaubliche zu sehen und zu retten, was zu retten ist. Als ich nach einer vorsichtigen Fahrt durch die Stadt, über der noch der Sturm tobte, am See ankam, war der größte Teil schon erledigt. Super! Vielen Dank an die Sportfreunde, die so schnell und so zeitig an der rechten Stelle sind und einen besonderen Dank an ihr-wisst-schon-wer, der um 6:40 am See ist und das Disaster noch mit eigenen Augen gesehen hat. Die Hütte musste ohne Dach erst einmal stabilisiert werden, weil sie sich schon bedrohlich im Wind neigten. Nach diesen Sicherungsmaßnahmen und der Rettung von Hab und Gut wie Segel, Schwimmwesten usw. war erst einmal nichts mehr zu tun. Der Wind war viel zu stark, um z.B. das abgedeckte Blechdach zu bergen. Dafür konnte man Helden bei der Arbeit zusehen: Sten und Daniel warfen sich im Neo in die Fluten und schwammen gegen den auflandigen Wind und die hohen Wellen zu dem Kleinkreuzer, der an eine der Bojen festgemacht war. Hut ab vor dem Mut, sich bei diesem Wetter ins Wasser zu trauen und dann auch noch an Bord, des wild auf den Wellen tanzenden Bootes, zu gehen. Leider hat auch das Anbringen einer zweiten Leinenverbindung letztendlich nicht genutzt. Ein paar Stunden später kam die nächste Hiobsbotschaft mit diesem Foto per WhatsApp:

Die Leinenverbindung hat nicht gehalten und die kleine Yacht wird auf den Steg gedrückt.

Wie verabredet, trafen sich, wer wollte und konnte, nach dem Mittag wieder am See um die Hütte weiter zu sichern und erste Aufräumarbeiten zu beginnen. Das war sehr beeindruckend, denn es waren wirklich fast alle da – mit Kind und Kegel. So waren unheimlich viele Hände verfügbar und es gab fast zu wenig dafür zu tun bzw. es gab definitiv zu wenig Werkzeug für alle. Aber ich fand es toll, dass da ein Notstromaggregat(!) ausgepackt wurde und es jede Menge Akkuschrauber von klein bis groß gab. Die Hütte ist inzwischen erst einmal gesichert, aber leider weiterhin ohne Dach. Wie geht es weiter? Mal schauen. Vielleicht gibt es etwas Geld von der Versicherung und dann einen Arbeitseinsatz, um möglichst gut über den Winter zu kommen.

Und hier ein paar Fotos von der Sicherungsmaßnahmen: