Neujahrssegeln 2020

Da ich ja zu Eisarschregatta beauftragt wurde, einen Bericht über zwei Seiten zu schreiben, aber leider nur eine Seite füllen konnte, habe ich mich bereit erklärt, einen zweiten Bericht zu schreiben (was übrigens nicht ganz stimmt, ist mittlerweile sogar der dritte, ich denk ich werde mal eine Liste machen, um herauszufinden, wer sich immer drückt), nun ja von dieser Großzügigkeit meinerseits abgesehen soll es ja um den heutigen Tag gehen.

Wie jedes Jahr wurde sich am ersten Sonntag nach Silvester am See getroffen um mit dem ZK10 Kutter eine Runde über den Teich zu schippern. Gut, für uns (Bodo, Niklas, Lucas, Silvio und mich, Marvin) war der Treff nicht der See, sondern die Halle in Podelwitz, um den Kutter überhaupt erstmal zu holen. Den Kutter „auszugraben“, hatte zugegebenermaßen ein bisschen was vom Trödeltrupp, es mussten ein paar Kühlschränke, Theken und Werbetafeln beiseitegeschafft werden, um an den Kutter ran zu kommen, einmal freigelegt stellte sich die nächste Herausforderung in den Weg unserer Helden namentlich die Maße des Kutters und die der Halle, also den Kutter schnell mal in 87 Zügen rückwärts ausgeparkt und sich dem nächsten Problemchen gewidmet. Das Problem möchte ich mit den berühmten Worten von Konfuzius beschreiben: ohne Luft auf Reifen „nix fahren gut“. Die Luft war dank eines Kompressors schnell wieder drin im Gummi und der Störfall damit behoben, „ha denkste“ aber darauf kommen wir später zurück. Also aufgesessen und abgefahren zum See.

Am See wurde erstmal umgespannt, da man um den Kutter ins Wasser zu bringen schon noch ein bisschen mehr Power braucht (und weil wir im Ernstfall unser Auto nicht versenken wollten, „zwinker-simile“). Dann wurden mit eingetroffener Unterstützung die Masten gestellt, Segel gesetzt und die weitere Planung besprochen. Nachdem das Slippen beim ersten Versuch reibungslos, ohne Zwischenfälle und genau nach Lehrbuch passierte (gegenteilige Stimmen möchte ich hier als Lügner abstempeln, „hust“) konnte mit einer kleinen Besatzung zum Steg gesegelt werden. Es wurde reichlich Gebäck, heiße (und kalte) Getränke sowie – sehr wichtig –  Decken und Kissen verladen, und es konnte losgehen. Wobei, wir mussten noch auf Andi warten, genauso wie wir immer noch auf die Bilder warten, aber ein Schelm, wer dort Parallelen sieht.

 

Nun ging es los. Es wurde entspannt über den See gedümpelt, das mitgebrachte Essen genossen, zumindest von denen, die etwas abbekommen haben und es wurde natürlich auch gesungen…. Ja ich möchte hier Martin für sein Engagement danken. Wie ich das beurteilen konnte, hast du in Theresa eine treue Mitsängerin gefunden. Es wurden Lieder wie „My Bonnie is over the ocean“ und „Drunken Sailer“ geträllert und sich anschließend noch nett unterhalten.

Nachdem Kapitän Yann uns erfolgreich zurück zum Steg gebracht hat und alle irgendwie verschwunden sind ohne tschüss zu sagen, zumindest zu mir, habe ich das Kommando an mich gerissen und mich von Martin dazu verleiten lassen doch schon mal mit dem Kutter eine Schleife zu fahren. Bei dieser gewollten Schleife kamen wir dann zufällig noch einmal am Steg vorbei und haben Silvio eingesammelt. Dann ging es mittels eines wie ich anmerken will hervorragendem Kurses zur Tauchstation. Auf dem Weg dorthin wurde ein Plan geschmiedet, wie er von Alexander dem Großen nicht hätte besser sein können. Der Plan beinhaltete folgende drei sehr wichtige, aber dennoch taktisch geniale, aber auch in Anbetracht der Risiken logische Punkte:

  1. Erst großes Segel weg
  2. Dann kleines Segel weg
  3. Rest mit Fock

Nachdem Punkt eins und zwei abgeschlossen waren, hat meine Crew auf einmal einen Rappel bekommen und angefangen, mir mein Schiff unter dem Hintern abzubauen. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich es nicht trotzdem geschafft hätte, in einem beispiellosen Manöver den Kutter fast perfekt und fast ohne Hilfe genau auf dem Trailer zu postieren.

Nachdem der Kutter einmal mit kräftig Schwung aus dem See gezogen wurde, bauten sich die Masten fast von selbst ab. Nur musste ja nach der Anspielung vorhin noch irgendwas mit dem Reifen sein und siehe da, der Reifen hatte noch ein bisschen weniger Luft als vor dem ersten Aufpumpen. Die Lösungsvorschläge reichten von „mit dem Mund aufpusten“ bis zum Autokompressor. Wir haben uns dann – ich weiß nicht aus welchen Gründen – genau für den Kompressor entschieden. Aber zumindest wissen wir jetzt, an was es lag.

Nachdem sich verabschiedet wurde, hat die Anfangscrew noch den Kutter zurück ins Winterlager gebracht. Nach 57 Zügen rückwärts einparken und wieder „vergraben“, also dem Zurückstellen von Kühlschränken etc. war auch für uns das Neujahrssegeln beendet.

 

Noch kurz zu den Berichten. Ich glaub, ich mach das jetzt öfter, weil: macht irgendwie Spaß und man hat so eine gewisse Einflussnahme, was alles in den Berichten steht und man kommt selbst dabei natürlich höchst vorteilhaft weg.

 

Yeah Gruppenbild:

 

Eisarschregatta Ohne Regatta 2019

Am 8.12.2019 trafen sich die verrückten mal wieder um gemeinsam Nikolaus zu feiern und um über den See zu flitzen, das wäre die Kurzfassung des Heutigen Tages. Da ich in einer nicht ganz demokratischen Abstimmung dazu verpflichtet wurde einen Bericht zu schreiben muss ich wohl noch ein wenig mehr ins Detail gehen.
Das Treffen für die Leute mit altersbedingter Bettflucht und anderweitigen Schlafstörungen war für 10 Uhr angesetzt um den Raum vorzubereiten, die Boote aufzubauen und natürlich um den Glühwein anzusetzen.
Naja wie soll man sagen in unserem Verein scheint ein guter Gesundheitsstand zu sein, da sich bis um 10:30 Uhr nur vier Personen eingefunden haben.
Aber ab dann ging es Schlag auf Schlag 10:31 Uhr, Ritchie und Melissa kommen an, in voller Kampfausrüstung waren sie ganz sehnsüchtig danach aufs Wasser gehen zu können.
Nach und nach trudelten dann auch die anderen ein und es
konnte losgehen. An den Start gingen zwei 420er, ein Laser
der dafür extra nochmal zum See gebracht wurde und ein
paar Optimisten.

Bei den Optimisten stellte sich relativ schnell heraus das
Optimismus die falsche Lebenseinstellung war… Spaß beiseite
Sie legten sich alle zeitnah nach dem losfahren flach aufs
Wasser und wurden vom Motorboot abgeholt.

Übrig blieben also noch zwei 420er und der Laser den
meine Wenigkeit kommandiert hat. Die großen Boote standen
zum einen unter der Führung der Familie Findeisen mit „Hurrikan“  und zum anderen auf „Albertos“ Familie Streller.
Wie ich beobachten konnte hatten alle ihren Spaß. Nach einer guten
halben Stunde kehrten Melissa, Ritchie und ich in den „Hafen“ zurück, wir bauten die Boote in all möglichster schnelle so ab das durch
den Wind nichts kaputtgehen konnte und flüchteten in den beheizten,
ja ich habe keine Ahnung wie sich das Ding nennt, ist halt Wasser in einem großen Fass und das ist warm, ich glaub man kann sich das so grob vorstellen. Bei angenehmen 37 C° wurde sich dann kurz ausgetauscht bevor es zum Umziehen ging.

Der Rest ist kurz erzählt, es wurde noch beisammengesessen, gequatscht, das mitgebrachte Essen genossen und anschließend die Boote fertiggemacht.
Zum Ende fällt mir noch auf das ich gar nicht darüber geschrieben habe das wir eine Windstärke 5 Grundwind und in Böen Windstärke 8 hatten aber das ist auch ehr ein unwichtiges Detail.
Zum Abschluss die Obligatorische Danksagung an alle, Fühlt euch gedankt und wir sehen uns nach Silvester!

PS: Sylvio, ist leider nur eine Seite geworden aber beim nächsten mal vielleicht.

Expovita 2019

Am 30.8 und 1.9. trafen sich Yann, Louis und Herman mit ihren Opti’s, Cheyenne und Felix mit ihrem 420iger und Niklas, Marvin, Martin, Bodo und Steffen mit den Laser‘n um bei der Expovita am Kulkwitzer See für AOSY ein Rennen zu fahren.  Bei der Expovita wurden außerdem noch die Bootsklassen O‘pen SkiFF und 29´er sowie Boote nach Yardstick gestartet.

Der Wetterbericht hatte freundliches Sommerwetter vorausgesagt; am Sonnabend mit wenig Wind und am Sonntag mit etwas mehr Wind, dafür aber nicht mehr ganz so freundlich.

Und das passte auch ganz gut. Nach der Eröffnung am Sonnabend um 10 Uhr war der erste Start um 12 Uhr geplant. Gegen 11 Uhr setzte auch der Wind ein … und hörte immer mal wieder auf. Nachdem er sich dann eingependelt hatte, wurden etwas später die ersten Bootsklassen auf die Bahn geschickt. Bei den wechselnden und drehenden Winden gehörte auch etwas Glück zum Tagesprogramm. Die Opti´s, Laser, 420iger, O‘pen SkiFF und die Laser konnten drei Wettfahrten beenden; die 29’er fünf.

Nach den Wettfahrten waren dann wohl erstmal alle baden, um sich abzukühlen. Da die Expovita eine recht gut besuchte Regatta ist, konnte man anschließend die Protagonisten aus dem Vogtland, Dresden, Partwitz, Sachen-Anhalt und Thüringen treffen. Einige kamen auch aus anderen Bundesländern; sogar ein Segler aus Passau war dabei.

Sonntag sollte der erste Start um 9 Uhr sein. Das schaffte aber nicht einmal das Startschiff. Nachdem die Bahn das erste Mal ausgelegt war, drehte der Wind schrittweise nach Norden; so dass die Tonnenleger zweimal die Bahn neu auslegen mussten. Dann ging es aber los und zwei Wettfahrten konnten gesegelt werden. Da der Wind weiter drehte, waren die Kreuzkurse Anliegerkurse und es musste bzw. konnte nicht wirklich gekreuzt werden.

Um 15.00 Uhr war dann die Siegerehrung. Geehrt wurden zuerst alle, die bei der Regatta mitgeholfen hatten: beim Organisieren, in der Küche, beim Tonnenlegen, bei den Urkunden und beim Photographieren. Als erste Bootsklasse wurden die Opti´s nach vorn gerufen: Herman freute sich über einen 6. Platz, Yann über den 18. Platz und Louis über den 19. Platz. Cheyenne und Felix ersegelten sich bei den 420igern einen 16. Platz und auch alle Laser Segler erreichten gute Platzierungen: Steffen wurde 9., Martin 10., Niklas 14, Marvin 15. und Bodo ersegelte sich den 17. Platz.

 

 

vielen Dank an Steffen

4. Eythra Cup am Zwenkauer See

Bevor ich mit meinem Bericht anfange, möchte ich noch schnell dem Stephan Danke sagen, da er mir wieder die gute alte Joy zum Ritt über die Wellen am Zwenkauer See überlassen hat. Die Joy und ich sind zwar immer noch keine Freunde, aber ich glaube wir respektieren uns langsam gegenseitig.

Eythra Cup – ein Bericht über Fehler, Lehren, Erkenntnisse und natürlich viel Spaß.

Eythra war ein Dorf, das der Braunkohle weichen musste und über dessen ehemaligen Standort, so ziemlich mittig des Zwenkauer See, wurde zum 4. Mal der Cup als Yardstick-Regatta ausgesegelt. Wie schon zum Z1 Cup erhielten wir wieder einen kleinen Hilferuf von Tom, der gerne eine starke Laserflotte auf dem See sehen wollte. Da wir sowieso immer sonntags trainieren, haben wir einfach unser Training an den Zwenkauer See verlegt. Wie immer eine logistische Meisterleistung von unserer Seite. Bei einer Anhängerkupplung und vier Booten ist improvisieren angesagt, also 3 auf den guten alten Opti-Anhänger und einer aufs Dach. So konnte unsere Reise beginnen.

Morgens halb zehn in Deutschland … kamen wir bei 28 Grad (Tendenz steigend) in Zwenkau an und machten uns sogleich an die Anmeldung. Da eigentlich nur 2 Yardstickgruppen ausgeschrieben waren, aber das Feld jetzt bei Jollen auf 30 Boote gewachsen ist, haben die Zwenkauer mal schnell improvisiert. Wie sich schnell herausstellte, würde es keine reine Laser Radial Yardstickgruppe geben, sondern eine Yardstickgruppe mit Laser Radial, Laser 2, Ixylon und Contender sowie eine 2. Yardstickgruppe für den Rest der Jollen. Natürlich gab es dann noch die dritte Gruppe mit den Hochseedampfern, aber das nur am Rande. Oder nein, ich glaube, ich hatte später noch ein Rendezvous mit einer Varianta.
Pünktlich 10 Uhr begann die Steuerleutebesprechung mit einem Fotoshooting vor den Booten, also alles wieder zurück zum Parkplatz, Aufstellung und Foto sowie einer kleinen Ansprache. Danach schnell wieder zurück unters Zelt, da wir schon über die 30 Grade Marke gekommen sind. Kurze Einweisung und ein Handzettel mit Kursskizze und da war es auch schon vorbei. Leider auch die Zeit, ein Starten der ersten Wettfahrt um 11 Uhr war nicht zu erreichen, da die Boote nicht mal aufgebaut waren und umziehen muss ja auch noch sein. Alles kein Problem, da wir nicht die einzigen waren, verschob sich der Start nach hinten.
Nach dem Boote aufbauen, Umziehen und, wichtig, Eincremen, ging es zur Sliprampe und rauf aufs Wasser. Hier konnte ich meinen ersten Teilerfolg für den Tag verbuchen, obwohl kein Slip- und Einstiegshilfepersonal gestellt wurde, das stand nämlich hinter mir und segelte auch mit, habe ich es doch wirklich geschafft den Slipwagen wieder hochzufahren. Dann auch noch beim Wiederkommen die gute Joy vertäut wiederzufinden war schon mal gut. Jetzt konnte ich mich der ersten Herausforderung stellen: „lauf aus dem Hafen aus ohne irgendwo dagegen zu segeln“. Dieses Meisterstück der Segelkunst ist mir sofort und ohne zusätzliche Wenden oder was auch immer gelungen. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt eine Hand freigehabt, hätte ich mir selber auf die Schulter geschlagen.
Leider kommt wie so oft nach einem Erfolg der Dämpfer. Ich würde gern kurz den Herr Konfuzius zitieren: „machst du Stöpsel in Boot, dann du bekommst nichts nasse Füße“. Da sitze ich nun ich armer Boy, in der halb gesunkenen Joy (Kleiner Reim von mir). Ja hilft ja alles nichts, entweder mehr Fahrt aufnehmen um das Wasser wieder rauszubekommen oder erstmal Stöpsel rein und etwas schöpfen. Ich habe mich für Variante zwei entschieden, da schneller segeln irgendwie nicht ging.
Nachdem ich zum restlichen Regattafeld wieder Anschluss gefunden hatte, plauschten wir noch etwas und ich konnte mir eine geniale Taktik zu Recht legen. Pünktlich zum Ankündigungssignal der ersten Wettfahrt segelte ich mich frei und legte mich hinter dem Startboot in Lauerstellung. Der Plan und meine Taktik sind leider nicht aufgegangen. Laut meiner Bahnskizze war die Startlinie links vom Boot eingezeichnet und wenn ich gleich am Startboot um die Ecke schieße, dann bin ich vorn. Nun, ich denke, es war eine groß angelegte Intrige zwischen Tom und dem ausrichtendem Verein geplant wurden, um mich vom Sieg abzuhalten.

Hier der Beweis für die Intrige gegen mich.

Plötzlich war die Startlinie auf der rechten Seite vom Startboot und ich war sozusagen am völlig falschen Ende der Startlinie. Im Nachhinein erklärt sich natürlich auch warum die anderen Starter sich alle an der „neuen“ Startboje rumtrieben. OK, sowas soll aber ja einen Seemann nicht erschüttern, Segel dicht und los. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass die versprochenen 11–15 Kn Wind zumindest nicht bei mir waren? Also trieb ich mit voller Kraft in Richtung Luvboje. Jetzt möge sich der geneigte Leser vorstellen bei einem Start vom Startboot in Richtung Luvboje führt der Weg erstens über die Startlinie und zweitens in Richtung Startboje. Bei einer gefühlten Länge der Startlinie von 100 Metern braucht das natürlich seine Zeit. Leider wurde mir diese Zeit nicht gegeben, denn für die nächste Gruppe stand der Start bevor. Ich war sozusagen beim Start der nächsten Gruppe zwar schon hinter der Startlinie und grob an der Startboje aber irgendwie im Weg. Das machte mir auch ein bekanntes Trainerpaar in Ihrem 420’er sofort mit den Worten „verschwinde Bodo“ klar. (hier sollte jetzt ein zwinkernder Smiley sein. Ich möchte auch nochmal auf die Intrige verweisen. Ich bin nicht schuld gewesen. Hätte mal einer mit dem armen Bodo geredet, dann hätte ich mir ja eine völlig andere Taktik zu Recht gelegt und hätte mit dem Tom um Platz eins gekämpft.) Ist ja auch alles kein Problem und Spaß muss auch sein.
Da ich nun schon im zweiten Feld steckte, waren die anderen Laser weit, weit weg und ich malte mir keine großen Chancen mehr für diese Wettfahrt aus. Aber einmal angefangen wird bis zum bitteren Ende durchgezogen. Also dann mal den Kurs absegeln. Das gelang mir auch durchaus gut, bis kurz vor der Ziellinie. Sagen wir mal so, bei einer Wende taucht man unter dem Segel durch und setzt sich auf die andere Seite, sagt zumindest die Theorie. Dumm ist nur, wenn man unter dem Segel durch ist, die Pinnenverlängerung übergeben will und am rüber schwenkenden Baum mit der Pinnenverlängerung hängen bleibt. Wer baut da auch einen 1,20 Meter Stock an die Pinne? Das muss doch mal jemand getestet haben, Mann, Mann, Mann. Egal, es kam, wie es musste, die gute alte Joy legte sich mit dem Segel auf das Wasser und ich ging das erste Mal baden. Was bei fast 40 °C und angenehmen Wassertemperaturen natürlich erfrischen war. Ich hätte zwar noch ein wenig planschen können, aber bei Yardstick geht es um Zeit, also schnell aufrichten und ab durchs Ziel. Laut meiner Skizze war das auch die richtige Ziellinie aber irgendwie dann doch nicht, aber zumindest wurden dann beide Linien gezählt. Somit war die erste Wettfahrt des Tages beendet und ich stellte meine Taktik auf die neue Startlinie um, die dann doch aber wieder die Alte war.
Ich segelte mich wieder frei und wollte das Feld von hinten aufrollen. Laut meiner Theorie und meiner Berechnung, sollte ich bei Sekunde 0 die Startlinie überqueren, wenn mich nicht Leo mit seiner Sunhorse in den Windschatten genommen hätte. (Ihr merkt, ich bin nie Schuld, die Anderen sind es, immer die Anderen) Wir haben dann noch etwas gesnackt und geklönt aber leider musste ich weiter zur Startlinie. Dieses Mal habe ich sogar den Anschluss an mein Starterfeld gehalten, zumindest am Anfang. Auf dem Weg zur Raumboje fiel mir auf das einige das Segel Steuerbord und andere Backbord (links oder rechts) hatten. Lerne von Deinen Feinden oder aber wie mein alter Meister immer sagte „klauen kannst Du, aber nur mit den Augen“. Also was ist besser? Damit kommen wir zur zweiten Lehre des Tages, wenn Du das Segel (zumindest bei diesem Kurs und diesem Fall) auf der Backbordseite hast, musst Du hinter der Raumboje eine Halse fahren, was bedingt das Segel komplett rüber zu holen. Wenn es aber schon auf der Steuerbordseite ist, brauchst Du nur dichtholen und anluven. Wenn man natürlich schon mitten im Raumschotkurs ist, wird es schwierig das Segel mal schnell auf die andere Seite zu bringen, da das Segel ja sozusagen 180 Grad gedreht werden müsste. Ich habe es auf dieser Runde lieber seinlassen und mir diesem genialen Plan für die zweite Runde gemerkt. Was ich natürlich nicht bedacht habe: das die Wende dann schon an der Luvboje passieren muss. Segeln ist aber auch komplex. Aber in meiner zweiten Runde habe ich die theoretisch abgeschauten Feinheiten angewendet und es funktionierte sehr gut. Nach umrunden der Raumboje war ich so gut wie dran am restlichen Regattafeld, also sagen wir 150–200 Meter, also wirklich fast dran. Weiter oben hätte ich ja schon die Varianta erwähnt, die da unter vollen Segel und allem Tuch was so ein Boot hat, angerauscht kam. Wenn Du auf einem Laser sitzt und so was Großes ankommst, machst Du einfach Platz. Also Zack ein zwei drei Wenden machen und weg. Leider passierte mir dabei der dritte Fehler des Tages, ich kippte rückwärts ins Wasser und Joy legte Ihr Segel wie ein wärmendes Tuch über mich. Waren jetzt die 14–15 Kn in einer Hammerböe da, hat die mich voll umgehauen? Ha erwischt, hätte ich jetzt einfach weitergeschrieben, hätte es vermutlich nicht mal einer gemerkt. Lösen wir mal auf. Also erst ins Wasser und dann Segel drauf klingt doch sehr nach einer Luvkenterung und richtig, war auch eine. Tatsache ist, wenn Du auf die andere Seite des Bootes wechselst, aber das Boot noch nicht durch den Wind ist, dann kippt das Boot in auf die falsche Seite. Wenn dann noch schweren Knochen (ja ich bin nicht dick, ich habe schwere Knochen) zusätzlich auf der falschen Seite drücken und das Segel noch nicht rum ist, dann macht es plumps. Aber viel schlimmer ist dann, wenn der Sieger der Wettfahrt lächelnd an einem vorbei segelt. Also schnell wieder rein ins Boot und weiter. Dabei fällt mir gerade ein, ich werde immer besser im rein klettern und weitersegeln, hab ich ja nun auch oft genug geübt. Auch diese Wettfahrt beendete ich als Sieger der Herzen und da es leider schon nach 13 Uhr war, wurde keine weitere Wettfahrt gestartet. Somit waren die sportlichen Wettkämpfe für diesen Tag erledigt und ich brachte die Joy wieder in den sicheren Hafen. Da zwischen Wettfahrtende und Siegerehrung genug Zeit war, verpackten wir in aller Ruhe wieder unsere Boote und meine Lieblingskuchenbäckerin kam auch noch dazu.
Liebe Heike, sorry das ich nicht gekostet habe, auch wenn Du immer für mich solchen leckeren Kuchen backst. Mir war nach dem warmen Ginger-Ale und dem kalten Kinderbier doch kurzzeitig etwas komisch im Bauch. Nach dem Verpacken hatten wir noch genug Zeit um am Wettfahrt- und Versorgungszelt 2–3 Flaschen gekühltes Wasser zu trinken und das eine oder andere vom leckeren Buffet zu naschen. Leider stürzte die viel gepriesene Software zwischendurch auch noch ab und die Siegerehrung verschob sich weiter nach hinten. So wurden die Ergebnisse nach guter alter Art mit der Hand ausgerechnet oder war’s Excel, egal. Blieb noch Zeit für weitere Gespräche mit den anderen Seglern. Dann kam endlich die Siegerehrung und als der letzte Platz aufgerufen wurde, wollte ich schon nach vorn stürzen, aber ich bin es gar nicht gewesen. Ich, der Bodo ist nicht letzter? Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Das kleine Mädel, ich glaube die Alexa, tat mir sehr leid. Ich kenne das ganz genau, immer als erstes aufgerufen zu werden und trotzdem nichts zu bekommen. Das zieht einen ganz schön runter.

Daher verspreche ich Euch, beim Schlabu-Cup bekommt der Letzte ab sofort immer einen extra Trostpreis!

Da ich nun das erste Mal nicht Letzter gewesen bin, war eigentlich der Tag gerettet, alle meine Träume und Wünsche haben sich erfüllt. Ich bin ein Sieger! Die Krone gab es dann noch obenauf, ich war noch nicht mal Vorletzter, nein, der Dritte von Hinten, das ist wirklich mein Tag gewesen. Der Rest ist kurz erzählt, es kamen dann noch einige zwischen dem Sieger und mir, so um die 25, aber das spielte keine Rolle mehr. Als Sieger und Gewinner des diesjährigen Eythra Cups beglückwünsche ich den Tom. Auch wenn er nur durch diese Intrige gewonnen hat, aber ich bin ja ein fairer Verlierer.

Somit war die Veranstaltung beendet und wir traten den Heimweg an, denn trotz später Stunde mussten die Boote wieder abgeladen und der Anhänger noch weggeschafft werden.

Ich möchte mich beim 1.YCZ recht herzlich für die Gastfreundschaft bedanken, es war ein sehr schöner Tag und mir hat es echt viel Spaß gemacht. Wenn es klappt komme ich oder wir nächstes Jahr wieder, dann vielleicht mit dem angedrohten Kutter.

Vielen Dank Bodo

Kleiner Nachtrag vom Mittwoch:
Heute sind die offiziellen Ergebnisse veröffentlicht wurden. Hm, was soll ich sagen, die Software taugt nichts. Warum bin ich jetzt wieder auf dem letzten Platz? Ich denke da ist ein totaler Fehler im System.
Aber ich bleibe dabei, der Trostpreis ist ausgelobt.

Und Danke 1.YCZ, Ihr habt mich wenigsten zwei Tage glauben lassen, dass ich ein Gewinner bin. Somit muss ich ja nächstes Jahr vorbeikommen um Euch das zu zeigen (auch hier wieder der grinsende Smiley).
Wir sehen uns an der Schlabu zum Schlabu-Cup.

Nachtrag zum Nachtrag:

Wie Ihr sehen könnt, haben wir leider keine Bilder und ich musste ein wenig tricksen, wenn jemand uns noch 2-3-4 Stück zukommen lassen kann, würden wir uns sehr freuen.

EurOpti Cup 2018 am Partwitzer See

Von AOSY fuhr Herman mit seinem Opti am Wochenende 11./12. August 2018 zum EurOpti Cup 2018 zum Partwitzer See.

Der Partwitzer See liegt in der Nähe von Senftenberg und ist wie der Schladitzer See ein ehemaliger Tagebau, der in den letzten Jahren geflutet wurde. Der ausrichtende Verein, 1. Segelclub Partwitzer See, ist ein neu gegründeter Verein, der wie AOS, den See für das Segeln erschließt. Dabei kann der Verein auf eine gute Basis zurückgreifen. Er wurde aus ein oder zwei Vereinen gegründet, welche vom Knappensee dorthin umgezogen sind. Der Umzug wurde beschlossen, nachdem die Ufer am Knappensee für angekündigt viele Jahre großräumig gesperrt wurden, so dass kein Zugang zum Wasser mehr bestand. Das ist für Segler natürlich schlecht.

 

Gestartet sind bei der Regatta die Bootsklassen Europe (18 Teilnehmer), Opti A (12 Teilnehmer) und Opti B (16 Teilnehmer). Es gab Teilnehmer aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Hessen und Bayern. Viele Optikinder, welche bei der Regatta starteten, trainierten in der Woche davor am Partwitzer See, so dass sie gut vorbereitet waren.

 

Am Sonnabend wurden bei besten Segelwetter mit einem Grundwind von 3 bis 4 Bft, kräftigen Böen und bewölkten Himmel vier Wettfahrten gestartet. Während diese Bedingungen bei der Lipsiade für Herman noch eine große Herausforderung waren, hat er sie bei der Regatta gut gemeistert. In einer Wettfahrt ersegelte er sich einen 6. Platz. Neben den vielen fleißigen Trainings half auch ein gut getrimmter Opti, der für ihn besser beherrschbar war. Darin unterstütze die Kinder der Trainer aus dem Trainingslager, Ekkehard Graf, der sie noch während der Regatta betreute.

 

Gesegelt wurde ein olympischer Dreieckskurs. Die Europe‘s mussten das volle Programm segeln (Dreieck-Schleife-Dreieck), die Opti A nur Dreieck-Schleife und die Opti-B nur das Dreieck. Die Abstände im Ziel waren deshalb nicht so groß und die Wettfahrten konnten in einem reichlichen Stundentakt gestartet werden.

 

Für alle Regattateilnehmer gab es abends eine Pizza, die natürlich bei den Kindern gut ankam. Mit neuer Energie hatten sie dann noch viel Spaß auf einer Hüpfburg. Später wurden die Bilder vom Tag gezeigt und bei Musik noch etwas zusammengesessen. Da waren wir aber schon im Zelt.

 

Am Sonntag sollte dann noch eine Wettfahrt gesegelt werden. Bei leichten Wind kreuzten die Regattateilnehmer dem Startschiff hinterher um pünktlich am Start zu sein. Als die Europe’s als erste gestartet werden sollten, drehte der Wind und die Wettfahrtleitung versuchte über eine Stunde, einen neuen Kurz auszulegen. Da der Wind teilweise auch ganz einschlief, wurde die Wettfahrt nicht gestartet. Da aber gerade dann, wie es immer so ist, etwas Wind einsetzte, fuhren alle mit vollen Segeln zum Verein zurück. Schlecht für die, die gern noch eine Wettfahrt gesegelt wären; gut für die, welche einen weiten Weg nach Hause hatten.

 

Bei der Siegerehrung bekam Herman eine Urkunde für den 12. Platz, über die er sich sehr freute.

 

Uns hat es dort gut gefallen. Herman hat beim Segeln viel gelernt und wir über den Opti. Irgendwann werden wir wieder zum Partwitzer See fahren.

 

Partewitzer See Wettkampvorbereitung Lee-Tonne
Hüpfburg Auslaufen Zielkreuz
Segelklub Partewitzer See

 

Danke an Steffen und Herman