4. Eythra Cup am Zwenkauer See

Bevor ich mit meinem Bericht anfange, möchte ich noch schnell dem Stephan Danke sagen, da er mir wieder die gute alte Joy zum Ritt über die Wellen am Zwenkauer See überlassen hat. Die Joy und ich sind zwar immer noch keine Freunde, aber ich glaube wir respektieren uns langsam gegenseitig.

Eythra Cup – ein Bericht über Fehler, Lehren, Erkenntnisse und natürlich viel Spaß.

Eythra war ein Dorf, das der Braunkohle weichen musste und über dessen ehemaligen Standort, so ziemlich mittig des Zwenkauer See, wurde zum 4. Mal der Cup als Yardstick-Regatta ausgesegelt. Wie schon zum Z1 Cup erhielten wir wieder einen kleinen Hilferuf von Tom, der gerne eine starke Laserflotte auf dem See sehen wollte. Da wir sowieso immer sonntags trainieren, haben wir einfach unser Training an den Zwenkauer See verlegt. Wie immer eine logistische Meisterleistung von unserer Seite. Bei einer Anhängerkupplung und vier Booten ist improvisieren angesagt, also 3 auf den guten alten Opti-Anhänger und einer aufs Dach. So konnte unsere Reise beginnen.

Morgens halb zehn in Deutschland … kamen wir bei 28 Grad (Tendenz steigend) in Zwenkau an und machten uns sogleich an die Anmeldung. Da eigentlich nur 2 Yardstickgruppen ausgeschrieben waren, aber das Feld jetzt bei Jollen auf 30 Boote gewachsen ist, haben die Zwenkauer mal schnell improvisiert. Wie sich schnell herausstellte, würde es keine reine Laser Radial Yardstickgruppe geben, sondern eine Yardstickgruppe mit Laser Radial, Laser 2, Ixylon und Contender sowie eine 2. Yardstickgruppe für den Rest der Jollen. Natürlich gab es dann noch die dritte Gruppe mit den Hochseedampfern, aber das nur am Rande. Oder nein, ich glaube, ich hatte später noch ein Rendezvous mit einer Varianta.
Pünktlich 10 Uhr begann die Steuerleutebesprechung mit einem Fotoshooting vor den Booten, also alles wieder zurück zum Parkplatz, Aufstellung und Foto sowie einer kleinen Ansprache. Danach schnell wieder zurück unters Zelt, da wir schon über die 30 Grade Marke gekommen sind. Kurze Einweisung und ein Handzettel mit Kursskizze und da war es auch schon vorbei. Leider auch die Zeit, ein Starten der ersten Wettfahrt um 11 Uhr war nicht zu erreichen, da die Boote nicht mal aufgebaut waren und umziehen muss ja auch noch sein. Alles kein Problem, da wir nicht die einzigen waren, verschob sich der Start nach hinten.
Nach dem Boote aufbauen, Umziehen und, wichtig, Eincremen, ging es zur Sliprampe und rauf aufs Wasser. Hier konnte ich meinen ersten Teilerfolg für den Tag verbuchen, obwohl kein Slip- und Einstiegshilfepersonal gestellt wurde, das stand nämlich hinter mir und segelte auch mit, habe ich es doch wirklich geschafft den Slipwagen wieder hochzufahren. Dann auch noch beim Wiederkommen die gute Joy vertäut wiederzufinden war schon mal gut. Jetzt konnte ich mich der ersten Herausforderung stellen: „lauf aus dem Hafen aus ohne irgendwo dagegen zu segeln“. Dieses Meisterstück der Segelkunst ist mir sofort und ohne zusätzliche Wenden oder was auch immer gelungen. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt eine Hand freigehabt, hätte ich mir selber auf die Schulter geschlagen.
Leider kommt wie so oft nach einem Erfolg der Dämpfer. Ich würde gern kurz den Herr Konfuzius zitieren: „machst du Stöpsel in Boot, dann du bekommst nichts nasse Füße“. Da sitze ich nun ich armer Boy, in der halb gesunkenen Joy (Kleiner Reim von mir). Ja hilft ja alles nichts, entweder mehr Fahrt aufnehmen um das Wasser wieder rauszubekommen oder erstmal Stöpsel rein und etwas schöpfen. Ich habe mich für Variante zwei entschieden, da schneller segeln irgendwie nicht ging.
Nachdem ich zum restlichen Regattafeld wieder Anschluss gefunden hatte, plauschten wir noch etwas und ich konnte mir eine geniale Taktik zu Recht legen. Pünktlich zum Ankündigungssignal der ersten Wettfahrt segelte ich mich frei und legte mich hinter dem Startboot in Lauerstellung. Der Plan und meine Taktik sind leider nicht aufgegangen. Laut meiner Bahnskizze war die Startlinie links vom Boot eingezeichnet und wenn ich gleich am Startboot um die Ecke schieße, dann bin ich vorn. Nun, ich denke, es war eine groß angelegte Intrige zwischen Tom und dem ausrichtendem Verein geplant wurden, um mich vom Sieg abzuhalten.

Hier der Beweis für die Intrige gegen mich.

Plötzlich war die Startlinie auf der rechten Seite vom Startboot und ich war sozusagen am völlig falschen Ende der Startlinie. Im Nachhinein erklärt sich natürlich auch warum die anderen Starter sich alle an der „neuen“ Startboje rumtrieben. OK, sowas soll aber ja einen Seemann nicht erschüttern, Segel dicht und los. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass die versprochenen 11–15 Kn Wind zumindest nicht bei mir waren? Also trieb ich mit voller Kraft in Richtung Luvboje. Jetzt möge sich der geneigte Leser vorstellen bei einem Start vom Startboot in Richtung Luvboje führt der Weg erstens über die Startlinie und zweitens in Richtung Startboje. Bei einer gefühlten Länge der Startlinie von 100 Metern braucht das natürlich seine Zeit. Leider wurde mir diese Zeit nicht gegeben, denn für die nächste Gruppe stand der Start bevor. Ich war sozusagen beim Start der nächsten Gruppe zwar schon hinter der Startlinie und grob an der Startboje aber irgendwie im Weg. Das machte mir auch ein bekanntes Trainerpaar in Ihrem 420’er sofort mit den Worten „verschwinde Bodo“ klar. (hier sollte jetzt ein zwinkernder Smiley sein. Ich möchte auch nochmal auf die Intrige verweisen. Ich bin nicht schuld gewesen. Hätte mal einer mit dem armen Bodo geredet, dann hätte ich mir ja eine völlig andere Taktik zu Recht gelegt und hätte mit dem Tom um Platz eins gekämpft.) Ist ja auch alles kein Problem und Spaß muss auch sein.
Da ich nun schon im zweiten Feld steckte, waren die anderen Laser weit, weit weg und ich malte mir keine großen Chancen mehr für diese Wettfahrt aus. Aber einmal angefangen wird bis zum bitteren Ende durchgezogen. Also dann mal den Kurs absegeln. Das gelang mir auch durchaus gut, bis kurz vor der Ziellinie. Sagen wir mal so, bei einer Wende taucht man unter dem Segel durch und setzt sich auf die andere Seite, sagt zumindest die Theorie. Dumm ist nur, wenn man unter dem Segel durch ist, die Pinnenverlängerung übergeben will und am rüber schwenkenden Baum mit der Pinnenverlängerung hängen bleibt. Wer baut da auch einen 1,20 Meter Stock an die Pinne? Das muss doch mal jemand getestet haben, Mann, Mann, Mann. Egal, es kam, wie es musste, die gute alte Joy legte sich mit dem Segel auf das Wasser und ich ging das erste Mal baden. Was bei fast 40 °C und angenehmen Wassertemperaturen natürlich erfrischen war. Ich hätte zwar noch ein wenig planschen können, aber bei Yardstick geht es um Zeit, also schnell aufrichten und ab durchs Ziel. Laut meiner Skizze war das auch die richtige Ziellinie aber irgendwie dann doch nicht, aber zumindest wurden dann beide Linien gezählt. Somit war die erste Wettfahrt des Tages beendet und ich stellte meine Taktik auf die neue Startlinie um, die dann doch aber wieder die Alte war.
Ich segelte mich wieder frei und wollte das Feld von hinten aufrollen. Laut meiner Theorie und meiner Berechnung, sollte ich bei Sekunde 0 die Startlinie überqueren, wenn mich nicht Leo mit seiner Sunhorse in den Windschatten genommen hätte. (Ihr merkt, ich bin nie Schuld, die Anderen sind es, immer die Anderen) Wir haben dann noch etwas gesnackt und geklönt aber leider musste ich weiter zur Startlinie. Dieses Mal habe ich sogar den Anschluss an mein Starterfeld gehalten, zumindest am Anfang. Auf dem Weg zur Raumboje fiel mir auf das einige das Segel Steuerbord und andere Backbord (links oder rechts) hatten. Lerne von Deinen Feinden oder aber wie mein alter Meister immer sagte „klauen kannst Du, aber nur mit den Augen“. Also was ist besser? Damit kommen wir zur zweiten Lehre des Tages, wenn Du das Segel (zumindest bei diesem Kurs und diesem Fall) auf der Backbordseite hast, musst Du hinter der Raumboje eine Halse fahren, was bedingt das Segel komplett rüber zu holen. Wenn es aber schon auf der Steuerbordseite ist, brauchst Du nur dichtholen und anluven. Wenn man natürlich schon mitten im Raumschotkurs ist, wird es schwierig das Segel mal schnell auf die andere Seite zu bringen, da das Segel ja sozusagen 180 Grad gedreht werden müsste. Ich habe es auf dieser Runde lieber seinlassen und mir diesem genialen Plan für die zweite Runde gemerkt. Was ich natürlich nicht bedacht habe: das die Wende dann schon an der Luvboje passieren muss. Segeln ist aber auch komplex. Aber in meiner zweiten Runde habe ich die theoretisch abgeschauten Feinheiten angewendet und es funktionierte sehr gut. Nach umrunden der Raumboje war ich so gut wie dran am restlichen Regattafeld, also sagen wir 150–200 Meter, also wirklich fast dran. Weiter oben hätte ich ja schon die Varianta erwähnt, die da unter vollen Segel und allem Tuch was so ein Boot hat, angerauscht kam. Wenn Du auf einem Laser sitzt und so was Großes ankommst, machst Du einfach Platz. Also Zack ein zwei drei Wenden machen und weg. Leider passierte mir dabei der dritte Fehler des Tages, ich kippte rückwärts ins Wasser und Joy legte Ihr Segel wie ein wärmendes Tuch über mich. Waren jetzt die 14–15 Kn in einer Hammerböe da, hat die mich voll umgehauen? Ha erwischt, hätte ich jetzt einfach weitergeschrieben, hätte es vermutlich nicht mal einer gemerkt. Lösen wir mal auf. Also erst ins Wasser und dann Segel drauf klingt doch sehr nach einer Luvkenterung und richtig, war auch eine. Tatsache ist, wenn Du auf die andere Seite des Bootes wechselst, aber das Boot noch nicht durch den Wind ist, dann kippt das Boot in auf die falsche Seite. Wenn dann noch schweren Knochen (ja ich bin nicht dick, ich habe schwere Knochen) zusätzlich auf der falschen Seite drücken und das Segel noch nicht rum ist, dann macht es plumps. Aber viel schlimmer ist dann, wenn der Sieger der Wettfahrt lächelnd an einem vorbei segelt. Also schnell wieder rein ins Boot und weiter. Dabei fällt mir gerade ein, ich werde immer besser im rein klettern und weitersegeln, hab ich ja nun auch oft genug geübt. Auch diese Wettfahrt beendete ich als Sieger der Herzen und da es leider schon nach 13 Uhr war, wurde keine weitere Wettfahrt gestartet. Somit waren die sportlichen Wettkämpfe für diesen Tag erledigt und ich brachte die Joy wieder in den sicheren Hafen. Da zwischen Wettfahrtende und Siegerehrung genug Zeit war, verpackten wir in aller Ruhe wieder unsere Boote und meine Lieblingskuchenbäckerin kam auch noch dazu.
Liebe Heike, sorry das ich nicht gekostet habe, auch wenn Du immer für mich solchen leckeren Kuchen backst. Mir war nach dem warmen Ginger-Ale und dem kalten Kinderbier doch kurzzeitig etwas komisch im Bauch. Nach dem Verpacken hatten wir noch genug Zeit um am Wettfahrt- und Versorgungszelt 2–3 Flaschen gekühltes Wasser zu trinken und das eine oder andere vom leckeren Buffet zu naschen. Leider stürzte die viel gepriesene Software zwischendurch auch noch ab und die Siegerehrung verschob sich weiter nach hinten. So wurden die Ergebnisse nach guter alter Art mit der Hand ausgerechnet oder war’s Excel, egal. Blieb noch Zeit für weitere Gespräche mit den anderen Seglern. Dann kam endlich die Siegerehrung und als der letzte Platz aufgerufen wurde, wollte ich schon nach vorn stürzen, aber ich bin es gar nicht gewesen. Ich, der Bodo ist nicht letzter? Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Das kleine Mädel, ich glaube die Alexa, tat mir sehr leid. Ich kenne das ganz genau, immer als erstes aufgerufen zu werden und trotzdem nichts zu bekommen. Das zieht einen ganz schön runter.

Daher verspreche ich Euch, beim Schlabu-Cup bekommt der Letzte ab sofort immer einen extra Trostpreis!

Da ich nun das erste Mal nicht Letzter gewesen bin, war eigentlich der Tag gerettet, alle meine Träume und Wünsche haben sich erfüllt. Ich bin ein Sieger! Die Krone gab es dann noch obenauf, ich war noch nicht mal Vorletzter, nein, der Dritte von Hinten, das ist wirklich mein Tag gewesen. Der Rest ist kurz erzählt, es kamen dann noch einige zwischen dem Sieger und mir, so um die 25, aber das spielte keine Rolle mehr. Als Sieger und Gewinner des diesjährigen Eythra Cups beglückwünsche ich den Tom. Auch wenn er nur durch diese Intrige gewonnen hat, aber ich bin ja ein fairer Verlierer.

Somit war die Veranstaltung beendet und wir traten den Heimweg an, denn trotz später Stunde mussten die Boote wieder abgeladen und der Anhänger noch weggeschafft werden.

Ich möchte mich beim 1.YCZ recht herzlich für die Gastfreundschaft bedanken, es war ein sehr schöner Tag und mir hat es echt viel Spaß gemacht. Wenn es klappt komme ich oder wir nächstes Jahr wieder, dann vielleicht mit dem angedrohten Kutter.

Vielen Dank Bodo

Kleiner Nachtrag vom Mittwoch:
Heute sind die offiziellen Ergebnisse veröffentlicht wurden. Hm, was soll ich sagen, die Software taugt nichts. Warum bin ich jetzt wieder auf dem letzten Platz? Ich denke da ist ein totaler Fehler im System.
Aber ich bleibe dabei, der Trostpreis ist ausgelobt.

Und Danke 1.YCZ, Ihr habt mich wenigsten zwei Tage glauben lassen, dass ich ein Gewinner bin. Somit muss ich ja nächstes Jahr vorbeikommen um Euch das zu zeigen (auch hier wieder der grinsende Smiley).
Wir sehen uns an der Schlabu zum Schlabu-Cup.

Nachtrag zum Nachtrag:

Wie Ihr sehen könnt, haben wir leider keine Bilder und ich musste ein wenig tricksen, wenn jemand uns noch 2-3-4 Stück zukommen lassen kann, würden wir uns sehr freuen.

Z1 Cup Zwenkau by Bodo

Wie auch in den letzten Jahren waren wir wieder beim Z1-Cup in Zwenkau vertreten.

Dieses Jahr stand jedoch das Motto „die IDM Laser kommt 2020 ins Leipzig Neuseenland“ auf unseren Fahnen.

Jetzt fragt Ihr Euch sicher „öhm was ist los und was hat das mit dem Z1 Cup zu tun?“, das will ich Euch natürlich erklären.

Um den Laser weiter zu etablieren hat Laser Deutschland by Ziegelmayer über die KV Laser 4 fast neue Boote den Seglern aus Sachsen und Thüringen überlassen, die Tom in Hamburg abholen durfte.

Von diesen 4 Booten haben zwei den Weg zu uns in den Verein gefunden. Vielen Dank dafür Tom.

Der Erste ging an Steffen, der „seinen“ Laser leider erst zum Z1-Cup übernehmen konnte und der zweite Laser ging an Marvin, den wir schon zwei Wochen vor dem Cup zum Training holen konnten.

Jetzt hat das natürlich immer noch nicht viel mit dem Z1-Cup zu tun, oder doch?

Jeder Segler weiß, um an Meisterschaften teilnehmen zu können, muss man sich qualifizieren. Qualifizieren kann man sich nur bei einer Ranglistenregatta und eine Ranglistenregatta ist nur eine Ranglistenregatta wenn mindesten 10 Segler bzw. Boote starten. Tja, und da haben wir das Problem.

Kleinere Vereine bzw. Reviere und ihre ausgerichteten Regatten haben natürlich nicht so den Zulauf wie die Kieler Woche und beim Laser ist das in Sachsen ein richtiges Problem. Weiterhin hatte sich Alexandra Behrens, die 1. Vorsitzende der „German Laser Sailing Class Association – Deutsche Laserklasse DLAS“ angekündigt zum Schauen und Mitsegeln.

Unsere „alten“ Laser-Regatta-Spezies Martin, Stephan und Thomas befanden sich an dem Wochenende an, nein auf der Ostsee zu einem Segeltörn „Rund Bornholm“ und jetzt war guter Rat teuer.

Aber wir sind nicht wir, wenn wir keine Lösung für das Problem finden könnten. Also musste die Zweitbesetzung ran. Damit gingen noch Richard, Andreas und ich (Bodo) an den Start und wir hatten die 10 voll. Zu guter Letzt waren es sogar 11 Boote, was sicher nicht schlimm ist. Wir durften die Boote von unseren Spezies benutzen und jetzt stand einer Teilnahme nichts mehr im Weg.

Damit war unser Aufgebot für den Z1-Cup komplett und wir reisten am Samstag bei herrlichen Regen mit 5 Lasern (Steffen, Marvin, Richard, Andreas, Bodo), 2 Optis (Herman, Yann) und einem 420’er (Felix und Cheyenne) an.

Nachdem wir uns im Regattabüro angemeldet haben fanden wir um 10 Uhr zur Steuerleutebesprechung mal kurz ein trockenes Plätzchen. Andreas Heilmann erklärte wie die nächsten zwei Tage ablaufen werden und wir konnten dann noch in aller Ruhe und Regen die Boote aufbauen. Das erste Startsignal sollte um 12 Uhr am Startboot gegeben werden, somit konnten wir gemütlich gegen halb 12 Uhr slippen und uns auf dem Weg machen. Leider – wie so oft – verschätzt man sich in Raum und Zeit. Eine halbe Stunde kann durchaus sehr kurz sein das Startboot zu erreichen, um sich anzumelden, und das bei gut 3 Bft mit 4 Bft in der Spitze. Aber da wir nicht die ersten Starter waren, hatten wir Glück und sind noch rechtzeitig angekommen. Am Startboot riefen wir dann der Elke die Nummern zu und waren zum Start registriert. Als erstes starteten die 29’er und danach hatten wir schon die erste Verschiebung, da sich der Wind leicht gedreht hatte. Nachdem die Bojen neu ausgelegt wurden durften wir so ca. 12:45 Uhr starten.

Ab jetzt kann ich leider nur noch von mir sprechen, da ich jetzt nicht wirklich vorn dabei war.

Also wie habe ich den Tag auf dem Wasser erlebt?

Nach dem Start waren alle Laser verschwunden. Aber ist für mich ja kein Problem, also Großschot angezogen und angeluvt oder war‘s abgefallen, egal die Luzie ging ab.

Klar im Blick immer die Luvboje begann ich mit meiner ersten Kreuz, ich verstehe bis jetzt nicht, wie die anderen so schnell da oben waren, aber irgendwann hatte ich auch die erste Boje erreicht. Beim Überblicken des Regattafeldes stellte ich fest, die anderen waren schon auf der zweiten Kreuz und ich war noch nicht mal in der Nähe von der Leeboje.  Dann passiert natürlich auch noch das, was jedem schon mal passiert ist, beim Umrunden der Leeboje schnellte diese aus dem Wasser und sprang an meinen Baum. Ok, ich hab sie halt berührt. Also nach der Boje schauen, ob ich keinen behindere und dann Kringeln um mich freizusegeln. Waren dann glaube drei oder vier Kringel und Patenthalsen und halbe Kringel. Aber wie sagte die Alexandra Behrens (geb. Weihrauch) mal in einem Interview:

„Bei Regatten konzentriert man sich ungemein aufs Segeln und lernt dementsprechend viel“.

 „Man muss aber auch damit klarkommen, am Anfang Letzter zu sein.“

Quelle: Bericht auf Welt.de

Das war natürlich mein Ansporn, nachdem ich auch meine zweite Kreuz beendet hatte und in Richtung Gate und Ziel segelte, stellte ich fest, die haben doch schon die zweite Wettfahrt ohne mich begonnen. Also Segel auf, Schwert raus und mal schnell durchs Ziel. Somit konnte ich gleich vom Ziel aus über die Startlinie in die zweite Wettfahrt starten. Beim Überqueren der Startlinie hatte ich im Augenwinkel Steffen gesehen, der irgendwie Startprobleme hatte. Somit hatte ich zumindest kurzzeitig nicht den letzten Platz. Steffen kam dann aber in Fahrt und war dann doch wieder irgendwie als erster von uns beiden an der Luvboje. Zwischendurch frischte der Wind und der Regen auf und es wurde mal wieder nasser, wobei, nasser konnte man eigentlich nicht mehr werden. Aus meiner ersten Wettfahrt hatte ich nun einiges gelernt und zumindest bin ich ordentlich durchs Ziel und hatte sogar noch Zeit, mich auf den nächsten Start vorzubereiten. Die dritte Wettfahrt des Tages starteten Marvin und ich von der Startbootseite und wir gingen auf die Kreuz nach Lee. Von seinen Gegnern lernen, heißt ja bekanntlich siegen lernen, hat aber irgendwie nicht so funktioniert. Marvin hing draußen und lief Höhe und ich, naja ich musste aufpassen das ich nicht nach Luv kippe. (Liegt aber sicher an meinen schweren Knochen). Ja irgendwann war auch der Marvin weg und ich segelte meinen Kurs ab. Ich war sogar knapp davor den vorletzten (Marvin) zu überholen. So ca. 150m bis 200m Vorsprung ist ja nix. Nachdem ich das Ziel erreicht hatte, war es auch schon für diesen Tag vorbei.

Fazit für mich für diesen Tag: Nicht gekentert, coole Sache, morgen wieder.

Da wir aus unseren Fehlern lernen, hatten wir beschlossen am Sonntag schon um 8:45 Uhr vor Ort zu sein, um zu slippen und pünktlich am Startboot anzukommen. Beim Ankommen auf den Parkplatz viel sofort auf, Hektik an der Sliprampe!  Haben wir was verpasst? Ja, die Rampe wird von 9:00 Uhr bis 10:00 Uhr gesperrt fürs Hafenfest. Na toll, schon wieder Stress. Also nix wie in die halbnassen Sachen, Boote aufbauen und dann noch schnell irgendwie durchmogeln. Hat auch geklappt. Leider war der Wind nicht wirklich unser Freund und draußen blies er mit schönen 4 Bft (in Spitzen 5 Bft). Im Hafen kam er aber so komisch, dass einige, auch ich, Probleme hatten überhaupt rauszukommen. Wir haben es aber trotzdem geschafft. Auf dem Weg zum Startboot stellte ich aber schnell fest, das wird heute kein Zuckerschlecken. Bei teilweise einem halben Meter Welle und Schaumkronen stampfte die Joy ganz schön über die Wellen und meinen Rücken. Aber ich bin heil (bis jetzt) am Startboot angekommen. Wie immer bei solchen Regatten wird dann hinter der Startlinie rauf und runter gegondelt und sich die Zeit vertrieben.

Wie mir Martin auch sagte“ der Laser verzeiht nichts“.

Das musste ich bei meinen Wenden vor der Startlinie leider lernen. Die Großschot sollte sich möglichst nicht an der Lee-Seite verhaken bei der Wende. Wenn dann auch noch dein geschundener Körper versucht unter dem Baum durchzukommen…..

Es kam wie es musste, das Boot kippte und ich lag das erste Mal im Wasser. Nein eigentlich nicht im Wasser, ich hing noch an der Oberkante des Bootes und nur mein Unterkörper war im Wasser. Ob es nun göttliche Fügung oder mein seglerisches Talent war oder aber das Boot sich irgendwie selber wieder aufrichtete, ich lag auf alle Fälle plötzlich wieder im Boot. Puh, da habe ich ja nochmal Glück gehabt. Also zack Segel dicht und weiter hinter der Startlinie auf und ab. Aber der Windgott meinte es nicht gut mit mir bzw. uns. Was soll ich sagen, eine Hammerböe mit bestimmt 8,9 ach 12 Bft krachte durchs Starterfeld und die 29’er, O’pen Skiffs, Optis und zumindest ich legten sich alle platt auf Wasser. Das war das zweite Mal in gut 5 Minuten, dass ich Wasserkontakt hatte. Dieses Mal aber richtig. Da trieb ich nun zwischen Rumpf und Baum mit der guten Joy und keiner, wirklich keiner rettete mich. Ok, die kleinen Segler gehen ja auch vor. So konnte ich den Laser aber leider nicht mehr aufrichten. Daher musste ich mir was einfallen lassen. Also erstmal raus und drum rum schwimmen, was auch sehr schnell ging. Was ich nicht bedacht habe, wenn ich neben dem Boot bin und der Wind weiter so bläst, ist das Boot dank mehr Fläche zum Wind weg. Was soll ich Euch sagen, es war weg. Die Joy war sofort 4-5 Meter weiter als ich. Aber dank meiner Ausbildung als Rettungsschwimmer habe ich die Situation sofort erkannt und mich wieder dem Boot durch schnelles Schwimmen bemächtigt. Aber das Glück hat mich verlassen, die Joy ist in der Zwischenzeit durchgekentert, nun lag sie mit dem Schwert gen Himmel in der kabbeligen See. Ich hätte ja nie gedacht, dass die 40 cm vom Wasser zum Schwert so hoch und anstrengend sein können. Irgendwie hab ich es dann doch geschafft, die Joy wieder aufzurichten und sogar irgendwie wieder auf das Deck zu kommen. Nachdem ich dann alle Schoten, Leinen, Fallen, Strecker halbwegs wieder entwirrt und von meinen Füßen befreit hatte, war die Luft raus und die Stimmung auf null.

Nebenbei hatte mich am Morgen beim hektischen Boot aufbauen auch noch der Baum an der Augenbraue erwischt, der Kopf brummte leicht und nass war ich jetzt auch noch, für mich war der Tag gelaufen. Also ab zurück in den Hafen. Als guter Segler habe ich ja bei der Steuerleutebesprechung aufgepasst und mir gemerkt, immer beim Startschiff an- und abmelden. (Ok, Andreas hat gesagt bei allen Booten die eine RC Flagge haben und das wird später noch wichtig)

Jetzt hat der geneigte Leser sicher schon weiter vorn gemerkt, Kreuzen ist jetzt nicht so meine Stärke. Da ich durch die Kenterung doch ziemlich weit hinter Startboot und Zielboot lag, musste ich mit viel Mühe irgendwie weiter hoch kommen, also kreuzen. Auf einer meiner vielen Kreuzen, irgendwo zwischen Start und Ziel,  kam ich dann bei Marvin vorbei, der wie ich mit Wellen und Wetter zu kämpfen hatte. Wir beschlossen aufzugeben und gemeinsam zurück in den Hafen zu segeln. Leider war da noch der Punkt mit dem Abmelden, den wir erledigen mussten. Als treusorgender Vater übernahm ich diese Aufgabe. Da das Startboot doch noch einiges höher lag und das Zielboot eine schöne RC Flagge hatte beschloss ich das Zielboot anzusteuern. Diese Entscheidung stellte sich leider als Fehler heraus, da die freundlichen Menschen auf dem Zielboot nicht gewillt waren unsere Aufgabe anzunehmen. Ich erhielt die Aufforderung, dieses doch am Startboot zu machen. Ich glaube, die waren nicht bei der Steuerleutebesprechung oder hatten nicht zugehört. Ja, somit hatte ich meine Höhe wieder eingebüßt und musste doch wieder zum Startboot. Durch einen geschickten Schachzug des weit weit Rauskreuzens habe ich dann doch irgendwann das Startboot erreicht und uns leider abgemeldet.

Der Rest ist kurz erzählt, gemütliches Segeln in den Hafen, da Marvin in der Zwischenzeit schon mehrere hundert Meter Vorsprung hatte und Abbauen des Bootes. Von den anderen Teilnehmern erfuhr ich später, dass die letzte Wettfahrt mit 4 oder 5 Kreuzen gesegelt werden musste. Da hat sich der Andreas dann irgendwie verzählt und ist dann 6 oder 7 gesegelt und kam erst eine halbe Stunde später als alle anderen in den Hafen.

So, natürlich war ich ja nicht ganz alleine da, daher noch kurz einige Worte zu den Anderen.

Die beiden Opti-Segler Herman und Yann haben sich super geschlagen und waren an beiden Tagen draußen. Dabei belegten Sie die Plätze 7 (Herman, dem nur 1 Punkt fehlte zum 6. Platz) und Platz 11 (Yann).  Das ist eine sehr gute Leistung bei 20 gemeldeten und 18 gewerteten Startern.

Herzlichen Glückwunsch Euch beiden.

 

 

Felix und Cheyenne belegten im 420’er einen sehr guten 6. Platz. Bei den Wettfahrten waren sie immer in der vorderen Hälfte dabei.

Auch Euch beiden Herzlichen Glückwunsch.

Die größte Anzahl der Teilnehmer stellte ja die Laser-Fraktion. Dort konnte Richard einen sehr guten 5. Platz erringen, auch hier fehlte nur ein Punkt zum 4. Platz. Steffen erreichte, trotz mehrfachen Waschen des neuen Lasers von allen Seiten und keiner Trainingszeit, einen sehr guten 7. Platz. Auch hier fehlte nur ein kleiner Punkt zum 6. Platz. Andreas hat leider durch das Verzählen auf seine letzte Wettfahrt den 8. Platz verschenkt und landete dadurch auf Platz 9. Marvin rutschte durch die Aufgabe (nach eigenen Angaben „taktischem Rückzug“) am Sonntag auf den 10. Platz. Ja, und ich bin zumindest Sieger der Herzen und habe mir erfolgreich den 11. Platz gesichert.

Herzlichen Glückwunsch der Laser-Abteilung.

Allen einen recht Herzlichen Dank fürs Mitkommen und Mitmachen. Es hat viel Spaß mit Euch gemacht.

Mein Fazit für dieses Wochenende:

Ich kann voller Stolz sagen, dass ich mit und gegen eine Olympiateilnehmerin gesegelt bin, aber der Laser wird sicher nicht mein Boot. Es macht Spaß damit zu segeln aber ich denke die Jugend ist darin besser aufgehoben. Beim Schreiben des Berichtes schmerzen mir immer noch die Oberschenkel und ich ziehe meinen Hut vor unserer alten Garde die damit segelt. Aber wenn Ihr mich braucht, oder wieder „Not am Mann“ ist, ich bin dabei.

 

Alle Ergebnisse findet Ihr hier: Ergebnisliste

Vielen Dank an den Seglerverein Leipzig e.V., Regattaclub Zwenkau e.V. und 1. Yacht Club Zwenkau 2000 e.V. für die Ausrichtung des Z1 Cup. Entschuldigt bitte, dass wir nicht bis zur Siegerehrung (die erst 16 Uhr angesetzt war) bleiben konnten, da die Boote noch weggebracht und abgeladen werden mussten. Aber eine kleine Delegation von uns war ja noch mit dabei.

 

Bedanken möchte ich mich auch bei der „Land Crew“.

Heike, die wieder einen schönen Pflaumenkuchen ohne Pflaumen aber dafür mit Kokos gebacken hat.

Sandra, die uns auf Zelluloid gebannt hat. (oder auf Digital)

Heiko, der die Slipwagen betreute.

Johanna, die mir den zweiten Anhänger gebracht hat.

Mandy, die den zweiten Anhänger wieder geholt hat.

Und zu guter Letzt bei Bella die uns angefeuert hat.

 

 

 

5. Eisarschregatta

 

Dieses Jahr hatten wir wieder Glück. Der See war eisfrei und es war windig. Um genau zu sein: Es war ganz schön windig. Schon zum Wochenstart war für das kommende Wochenende ein Windstärke von 5-6 Beaufort und in Spitzen dann 8 Windstärken angesagt. Da diese Vorhersagen auch über die Woche nicht zurück genommen wurden, wuchs die Vorfreude auf den Sonntag nach Nikolaus bei unseren jungen Wilden und auch einigen nicht mehr so jungen mit jeden Tag.

Wind am Sonntag, den 9. Dezember 2018

Und so kam es dann auch. Beim Treffen um 10 Uhr am Schladitzer See waren sich alle noch nicht so einig, ob man es denn wagen sollte und ob es denn Sinn macht, den Kutter zu Wasser zu lassen. Die Zauderer konnten sich nicht durchsetzen und so war bald klar, dass der Kutter sowie zwei 420er und drei Optis aufs Wasser gehen. Der Kutter war schnell zu Wasser gelassen, aber das Spannende kam erst danach. Bei auflandigem Wind und nur bewaffnet mit zwei Rudern war die Sache etwas knifflig. Nachdem sich der Kutter vom Anhänger getrennt hatte, wurde er unweigerlich von Wind und Welle in Richtung Ufer gedrückt. Damit er nicht zum Spielball der Wellen am Ufer wird, musste ganz schnell die Fock ausgerollt und mit Hilfe von Ruder und Schwert auf den richtigen Kurs und weg von der gefährlichen Legerwall-Situation gegangen werden. Das war mindestens so spannend wie ein Sonntagabend-Tatort.

Für die 420er und die Optis wurde es auch spannend auf dem Wasser. Schon das Setzen der Segel und das Ablegen vom Ufer bei dem ordentlichen Wind und der Welle sind eine kleine Herausforderung. Die 420er hatten bestimmt viel Spass und waren super schnell zwischen den beiden Ufern des Sees auf Halbwindkurs und im Gleiten unterwegs. Bei diesen Bedingungen ist es aber auch ein immer ein Ritt auf Messers Schneide. Irgendwas geht dann doch mal kaputt und eine Kenterung lässt sich auch nicht immer vermeiden. Ein 420er büsste seine Fock ein und das Motorboot hatte gut mit Hilfestellungen zu tun.
Der Opti ist eigentlich ein gutmütiges und perfektes Anfängerboot. Aber bei so viel Wind und mit einem gewissen Übergewicht hat er auch seine Tücken. Man kommt schlecht durch die Wenden und sämtliches Wasser, welches den Weg erst mal ins Boot gefunden hat, findet ihn dann nicht mehr zurück. Es gibt kein Lenzventil und ohne Pütz wird das Boot nur immer schwerer und so kommt noch mehr Wasser ins Boot. Irgendwann sitzt man dann in einer wassergefüllten Badewanne im See und nichts geht mehr.

‘Land-unter’ im Opti!

Für den Kutter ging es nachdem zusätzliche Passagiere am Steg aufgenommen waren, auch noch mal raus auf einen Schlag über den See. Dazu war wieder ein spannendes Manöver notwendig. Wieder musste gegen Wind abgelegt und durch schnelles Fahrtaufnehmen ein Malheur am Ufer vermieden werden. Es hat auch diesmal geklappt, allerdings sass das Schwert zwischenzeitlich schon auf Grund und musste ein bisschen gelüpft werden, damit es endlich raus aufs Wasser ging. Bei soviel Wind konnten wir gut auf das Groß des Kutters verzichten und waren nur mit Genua und Besan unterwegs. Das reichte vollkommen aus. Wenn eine Böen vorbeikam und so richtig in die Segel einstieg, dann neigte sich der gute alte Kutter ganz schön auf die Seite und das Wasser spritzte teils bis auf die auf der Kante sitzende Mannschaft. Der obere Teil vom vorderen Mast mit der Genua bog sich in diesen Momenten ziemlich unheilvoll in Richtung Bug. Glücklicherweise gab dann aber nicht der Mast sondern das Fockfall nach, welches im Vorstag geführt wird. Auf einmal hing die Genua also auf halb acht. Oh je! Ohne Vorsegel kommt man durch keine Wende. Zum Glück war mit dem Spinnakerfall schnell eine Alternative gefunden. So konnte es zurück ans Ufer gehen, wobei der Kutter beim Anlegen mit ordentlich Fahrt fast über den Steg hinausschoss.
Die anderen Boote trudelten auch langsam wieder am Ufer ein. Die Optis waren alle ordentlich mit Wasser gefüllt und wie man auf den Fotos sieht, damit verdammt schwer zu bewegen oder auch wieder leer zu bekommen. Für die armen, nassen und durchgefrorenen Segler gab es jetzt ein Highlight.  Bei AoS gibt es das nette Angebot nach so einer nassen und kalten Aktion in einen riesigen, mit heißem Wasser gefüllten Waschzuber zu springen oder gar in die Fasssauna sich wieder aufzuwärmen. Der Zuber wurde von unseren Leuten genutzt, die da mal schnell noch im Neopren reingesprungen sind. Eine super Sache!

Jetzt war es Zeit für den gemütlichen Teil. In der warmen Stube von All-on-Sea gab es ein mehr als reichliches Angebot an Glühwein, Wiener Würstchen  und vielen Leckereien wie z.B. die legendären Kräppelchen von Heike und vieles anderes. Da wie immer jeder ein bisschen mehr mitgebracht hatte, als er selber essen konnte, war die Auswahl übergroß. Mit netten Gesprächen in warmer Atmosphäre entsprach das ganz der vorweihnachtlichen Zeit. Die letzten noch verbliebenen Boote mussten noch schnell abgebaut und ins Winterlager gebracht werden. Danach ging ein schöner und ziemlich aufregender Sonntag langsam zu Ende. Ich denke, es war ein würdiger Abschluss der Saison mit einer ganzen Menge Adrenalin. Vielleicht hatte auch der eine oder andere Spaziergänger seine Freunde an den Verrückten auf dem Wasser?

Leider ist die Wassertemperatur nicht überliefert.

11. SchlabuCup

Unsere Heimregatta fand am gestrigen Wochenende dem 15./16.09.2018 zum 11. Mal auf dem Schladitzer See statt. Hier gibt es ein paar erste Impressionen mit schönen Fotos/Videos aus der Luft. Vielen Dank für die tollen Drohnenbilder und den Videoschnitt!

 

November 2018: Jetzt ist schon eine ganze Menge Zeit ins Land gegangen und im Rückblick kann ich mich gar nicht mehr an alle Details erinnern. Aber wenigstens eine Auswahl schöner Fotos und die Ergebnisse sollen an die beiden Tage erinnern. Am Sonnabend wurde die Regatta bei sehr guten Windbedingungen gestartet. Bei Windstärke 3 und vielleicht 4 war reichlich Bewegung und Action im Regattafeld. Es gab sogar die eine oder andere Kenterung. Leider lies der Wind stetig nach, was auch den nächsten Tag kennzeichnete.

Durch die rege Teilnahme der anderen Leipziger Segelvereine: dem SVLSW, dem 1. YCZ, dem CYCM und dem SG LVB ist ein großes Teilnehmerfeld zusammen gekommen. Besonders stolz sind wir auf die 27 Optimisten, die in der Kategorie Optimist B und C gestartet sind. So hatten auch die ganz jungen Sportler eine Möglichkeit, ihre ersten Regattaerfahrungen zu machen. Auf dem Wasser wurde es dann schon teilweise etwas eng. Und besonders unsere neue Bootsklasse, die beiden 49er, die zum ersten Mal bei einem SchlaBu-Cup starteten, mussten ganz schön aufpassen und teilweise eine Schlangenlinie durch das Regattafeld fahren. Bei den 420er gingen 11 Boote und bei der Bootsklasse Laser insgesamt 7 Boote an den Start. Bei den O’penBIC hatten sich 5 Boote eingefunden. Für diese schnellen Boote und die noch schnelleren 49er mit ihren Foliensegeln gab es einen verlängerten Kurs.

 

Und hier sind die Ergebnisse vom 11. SchlaBu-Cup:

Ostsee 2018

4 Uhr morgens.

Am 28. Juli ging es für Ritch, Tim, Clara, Lucas, Melissa und Niklas – mehr oder weniger müde – mit zwei 420ern und dem 49er auf den langersehnten Trip Richtung Flensburger Förde. Nach 10 Stunden Fahrt und einem Stau haben wir endlich unser Ziel erreicht. Zuerst wurde der Strand begutachtet und eine Stelle für die Boote gesucht. Anschließend haben wir die Autos erst einmal ausgeladen. Während Ritch und Niklas sich um den Einkauf gekümmert haben, hat der Rest die Boote startklar gemacht.

Da „unser“ Strand nur über eine Treppe zu erreichen war, haben wir die Boote ein Stück weiter an einem Badestrand zu Wasser gelassen. Dann konnte die erste kleine Runde über die Ostsee gedreht werden. Wir haben die Boote zu unserem Strand gesegelt, dort auf dem Slipwagen festgemacht und dann konnten wir auch endlich das Haus „besetzen“. Und das war wirklich super.
Den Sonntag haben wir gemütlich beim Frühstück starten lassen. Danach ging es für alle das erste Mal zusammen auf’s Wasser, richtig guter Wind war aber erst für den Abend angesagt. Ab 19 Uhr sind Ritch, Niklas Clara und Melissa bei 5-7 Beaufort, dementsprechend auch ordentlich Wellen, mit den 420ern aufs Wasser. Lucas hat mit Segelneuling Tim einige Trockenübungen fürs Trapez an Land gemacht, dann haben wir gewechselt und für Tim begann ein Crashkurs im Wellen bezwingen. Nach Sonnenuntergang sind alle wieder wohlbehalten an Land angekommen.
Am nächsten Tag war nur für den Vormittag etwas Wind angesagt,also ging es für ein paar Stunden aufs Wasser, nachmittags haben wir dann gemeinsam an Land Spiele gespielt.


Am Dienstag hatten wir leider nur etwa 3 Beaufort. Nach dem Frühstück wollten wir so schnell wie möglich gemeinsam auf’s Wasser. Allerdings ohne Niklas – der hat noch geschlafen. Später stellte sich heraus, dass das unser Glück war…
Um nicht unterbesetzt zu sein haben wir kurzfristig einen unserer Nachbarn mitgenommen, da wir schon die Tage davor durch Unterhaltungen wussten, dass er gerne Mal mitfahren wollte. Als nach einigen Stunden die 420er-Besatzungen zurück an Land gekommen sind, war der 49er noch nicht da und auch von Niklas fehlte jede Spur. Wie sich herausstellte, gab es am 49er einen Schaden, so konnten Lucas und Clara nicht mehr wenden und die dänische Küste war die letzte Rettung. Dort mussten sie sich ein Handy leihen und haben es schließlich geschafft, über Silvio und Bodo Langschläfer Niklas zu erreichen. Der hat sich sofort den Werkzeugkoffer geschnappt und ist eineinhalb Stunden mit dem Auto nach Dänemark gefahren, um unsere Schiffbrüchigen zu retten. Glücklicherweise konnte der Schaden nach einiger Zeit repariert, und die Rückfahrt in die heimischen Gewässer gestartet werden. Am Abend sind dann auch Carli und Muggel angekommen, mit denen unsere Gruppe komplett war. Die von Muggel mitgebrachte Wasserspritzpistole eröffnete eine mehrtägige Wasserschlacht.

Die kommenden Tage hielt sich der Wind leider in Grenzen, einen Tag waren wir sogar nicht auf dem Wasser. Zum Zeitvertreib haben wir kurzfristig auf der Wiese hinterm Haus ein Volleyballfeld aus Absperrband und Segelschnüren gebaut. Trotz unserem nicht gerade unparteiischen und eher wahllos handelnden Schiedsrichter Muggel haben wir zahlreiche Spiele absolviert. Die windfreie Zeit haben wir uns außerdem bei Kartenspiel und Burgenbau (Carcasonne) vertrieben. Auch der Badewannen-Whirlpool wurde mit Vergnügen ausprobiert.
Am Donnerstag haben wir dann unseren letzten richtigen gemeinsamen Abend beim Lagerfeuer am Strand genossen.

Freitagabend hieß es dann schon wieder packen. Mit den Booten sind wir zurück zum Badestrand gesegelt, wo wir sie wieder abgebaut und verladen haben. Das Haus haben wir ordentlich aufgeräumt und die Autos gepackt.
Am Samstag ging es dann nach einem kleinen Frühstück zurück – ohne Stau und nach etwa 9 Stunden haben wir die Schlabu wieder erreicht.
Nach dieser tollen Woche sind wir uns alle einig, dass das wiederholt werden muss!

Das Haus ist schon gebucht.

Danke für den schönen Beitrag an die Verfasser.